Die CDU fragt, der KFV antwortet
Artikel vom 23. März 2017
Wie können die Feuerwehren im Land Brandenburg zukunftssicher aufgestellt werden? Das wollte die CDU-Fraktion des Brandenburgischen Landtags wissen und hat dazu auch den Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße um seine Meinung gefragt.
Wie können die Feuerwehren im Land Brandenburg zukunftssicher aufgestellt werden? Das wollte die CDU-Fraktion des Brandenburgischen Landtags wissen und hat dazu auch den Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße um seine Meinung gefragt.
Das Kernproblem bei uns in der Region bleibt der demografische Wandel: Die Menschen im Spree-Neiße-Kreis werden weniger und dafür älter. Das stellt die Feuerwehren im Kreis natürlich vor Nachwuchsprobleme, so der Vorsitzende des Verbandes, Robert Buder in seinem Antwortschreiben.
Die Wehren vor Ort und auch die Kreisjungendfeuerwehr tun schon vieles, um Nachwuchs zu gewinnen: Kooperationen mit Schulen und Vereinen, Tage der offenen Tür, aber die Mittel und Möglichkeiten sind letztendlich begrenzt. Immer noch verlassen zu viele junge und gut ausgebildete Menschen die Region und gehen beim Übergang zwischen Jugendfeuerwehr und aktiver Wehr „verloren“. Der KFV schlägt deshalb beispielsweise eine Landesweite professionelle Marketingkampagne zur Mitgliedergewinnung vor.
Es soll sich lohnen, in der Feuerwehr zu sein oder diese zu unterstützen. Firmen, die als Partner der Feuerwehr ausgezeichnet wurden oder besonders viele Feuerwehrleute beschäftigen, könnten zum Beispiel bei der Vergabe öffentlicher Aufträge Bonuspunkte bekommen, die Kameraden durch Steuer- oder Gebührenvergünstigungen zum Eintritt in die Feuerwehr animiert werden.
Hauptamtliche Kräfte auch bei der freiwilligen Feuerwehr zu beschäftigen, ist gut zur Unterstützung. Sie können aber nur kleinere Einsätze abdecken, bei größeren Schadenslagen wie Verkehrsunfällen und Gebäudebränden sind ehrenamtliche Kräfte unverzichtbar.
Die zentrale Frage bleibt: Wie kann die Tagesbereitschaft erhöht werden? Hier gilt der Satz: "wer auspendelt, pendelt auch irgendwo ein!" Feuerwehrangehörige können besser dabei unterstützt werden, als Gast in der Wehr ihres Arbeitsortes tätig zu werden.
Klare Botschaften gehen vom Vorsitzenden des KFV in Richtung Politik:
1. Weniger Bürokratie
Was nützt ein überarbeitetes Gesetz, wenn niemand weiß, wie er es anwenden soll, weil die Verwaltungsvorschriften, Erlasse und Verordnungen nicht zeitnah folgen? Eine einheitliche Verwaltungssoftware und einfachere Anträge würden ebenfalls helfen. Feuerwehrkonzeptionen müssen auf Nachhaltigkeit geprüft werden, bevor sie verabschiedet werden.
2. Ausreichend Lehrkräfte an der Feuerwehrschule
Die Anerkennung von Lehrgängen der Freiwilligen Feuerwehr bei der Berufsfeuerwehr würde außerdem Doppelschulungen vermeiden. Jede Verkürzung von Ausbildungszeiten stellt einen Gewinn zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft dar.
3. Die Lausitz nicht abhängen
Der Spree-Neiße Kreis hat kein Geld. Ein Landesentwicklungsplan, welcher die Zentralisierung der Wirtschaft und auch von Landesämtern um Potsdam und den Speckgürtel Berlin vorsieht, ist für die Region Spree-Neiße nachteilig und muss geändert werden.
Und die wichtigste Botschaft, die der Vorsitzende den Parteien mit auf den Weg gibt:
Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass nur zu Wahlen das Interesse am Thema Feuerwehr entfacht wird.
Die Politik muss ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, dass das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr nicht vergleichbar ist mit beispielsweise der ehrenamtlichen Tätigkeit in Sportvereinen, in Flüchtlingsnetzwerken oder anderen Ehrenämtern. Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr setzen täglich ihre persönliche Gesundheit aufs Spiel, um anderen in Notsituationen zu helfen. Prinzipien wie Kameradschaft, Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein, soziale Kompetenz aber auch Toleranz werden vorgelebt und an die Kinder und Jugendlichen in den Feuerwehren weitergegeben.
Die Antwort des Vorsitzenden in Langform finden Sie als Anhang zum Download
Sascha Erler
Fachbereichtsleiter Öffentlichkeitsarbeit / Internet
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