25 Jahre erfolgreiche Arbeit – und die Weichen für die Zukunft gestellt
Artikel vom 12. Mai 2019
Der Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße e.V. hat am 11.Mai sein 25jähriges Bestehen begangen. Eine starke Stimme für über 5.000 Feuerwehrleute im Süden des Landes. Neben Rückblick auf das erreichte, wurden aber auch die Weichen für die Zukunft gestellt: Der Verband steht vor einer Umstrukturierung.
Es sind erfreuliche Zahlen, die der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neiße, Robert Buder, zum Jubiläum verkünden kann: Trotz demographischem Wandel bleibt die Zahl der Feuerwehrleute im Kreis nicht nur stabil sondern sie wächst: 5.345 Feuerwehrleute sind es, darunter 2.692 aktive Kameradinnen und Kameraden. Allerdings kann man sich darauf nicht ausruhen, gibt Robert Buder zu bedenken. Ihm schwebt eine Landeskampagne zur Mitgliedergewinnung vor. Und ein stärkeres Engagement an Schulen. „Brandschutzerziehung ist ein Bildungsauftrag. Es sollten Fachwarte für Brandschutzerziehung in den staatlichen Schulämtern eingestellt werden. Außerdem das Wahlpflichtfach 'Gefahrenabwehr' in der 10. Klasse – in dem die Grundtätigkeiten des Brandschutzes, der Technischen Hilfeleistung, des Katastrophenschutzes und der Ersten Hilfe sowie der Selbstschutz gelehrt werden."
Momentan steuert die Jugendabteilung auf einen neuen Rekord zu: Der amtierende Jugendwart Stefan Kothe rechnet bis Ende 2020 mit tausend Jugendfeuerwehrleuten im Kreis, denn die Zahlen steigen seit Jahren. Zum Jahreswechsel 2018/2019 waren es 909 Jungen und Mädchen, die den Feuerwehrnachwuchs stemmen.
Doch man soll nicht nur die nüchternen Zahlen betrachten, gibt Frank Stolper zu bedenken, Abteilungsleiter für Brand- und Katastrophenschutz im Innenministerium: „Es bedeutet, dass der Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße das Mandat von fast 5.500 Feuerwehrleuten hat. Und damit eine Starke Stimme für die ganze Lausitz ist.“ Eine Stimme, die in Potsdam durchaus wahrgenommen wird. Gerade in den letzten Jahren, seit dem Neustart im Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit, hat sich der Verband immer wieder schnell und hörbar zu aktuellen Themen positioniert. „Der Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße hat immer wieder kluge Köpfe und gute Ideen hervorgebracht, die den Brand- und Katastrophenschutz im Land vorangebracht haben.“ So Stolper weiter. Kreisbrandmeister Stefan Grothe bringt es in seinem Grußwort auf den Punkt: „Der Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße ist dem Land immer 2 bis 3 Jahre voraus.“
Heute schon an morgen denken
Deshalb nutzte der Verband das Jubiläum nicht nur für Rückblicke und Auszeichnungen, sondern stellte gleich die Weichen, damit die starke Stimme auch in Zukunft hörbar bleibt. Nach 25 Jahren ist es an der Zeit, Strukturen auf den Prüfstand zu stellen. Einige davon sind historisch gewachsen und auf die komplizierte Situation zur Gründung des Verbandes zurückzuführen. Die Ausgangslage war eine der schwierigsten im Land, stellt der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Werner-Siegwart Schippel fest: „Hier mussten aus 4 Landkreisen einer gemacht werden und damit aus 4 Verbänden einer. Diese Struktur in Unterverbänden abzubilden war ein guter Weg. Aus meiner Sicht ist die Zeit aber vorangeschritten, der Verband hat sich gefestigt.“ Nach einer langen und auch emotionalen Diskussion entschlossen sich die Delegierten der Verbandstagung, die vor der Feierstunde stattfand, die anstehenden Wahlen für die Unterverbände auszusetzen und den Vorstand mit der Erarbeitung einer neuen Organisationsstruktur zu beauftragen: 97 Menschen engagieren sich momentan im KFV, viele davon nehmen gleich mehrere Funktionen ein, einige Posten konnten teils seit Monaten nicht mehr besetzt werden. Eine Arbeitsgruppe entwarf deshalb ein deutlich schlankeres Organigramm: Ohne Doppelstrukturen, die Kreisjugendfeuerwehr soll ihre eigenen Fachbereiche verlieren, dafür aber eine stärkere Stimme im Vorstand bekommen, die Unterverbände sollen wegfallen, ohne den Kontakt in die Wehren vor Ort zu verlieren. Denn eine Starke Stimme braucht auf der anderen Seite auch ein gutes Ohr dafür, was die Basis umtreibt. Robert Buder ist besonders stolz, dass der KFV dieses Ohr seit der Gründung des Verbandes bewiesen und nie verloren hat. Es ist eine Herausforderung, der sich der Verband aber stellen wird, so der Vorsitzende: „Die Probleme von vor 25 Jahren waren andere als heute, das ist die Erkenntnis unserer Verbandsarbeit. Aber auch wie damals werden wir sie meistern.“
Kommentare
Wilfried Britze schrieb am Donnerstag, 16.05.2019 um 16:04 Uhr:
Ich hatte die Ehre, als Gast an euren 25. Jubiläum im Kolkwitzcenter teilzunehmen. Ich kann euch zu eurer Entwicklung nur gratulieren. Ihr habt euch zu einer Institution entwickelt, welche kompetent sich für die Belange der Feuerwehrleute einsetzt und dabei sehr hohe Fachkompetenz und Strategiekönnen an den Tag legt, dies wünschte ich manchen Politiker. Leider habe ich auch die Tischgespräche mancher Mandatsträger ungewollt anhören müssen und war geschockt, wie sie so viel Unkenntnis und Arroganz über unsere Aufgaben und Werte an den Tag legen können. Wenn sie diese Polemik auch weiter vertreten wollen, dann kann der Tag nicht mehr weit sein, wo sie sicherlich selbst zum Einsatz müssen, da kein Bürger mehr für den Feuerwehrdienst bereit ist seine Freizeit und gegebenenfalls sein Leben einzusetzen.Ich wünsche euch als alter Feuerwehrangehöriger: Macht weiter so, und last euch nicht verbiegen, denn nicht ohne Grund ist der Feuerwehrangehörige einer der geachtetsten Personen in unserer Gesellschaft.
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