Bewerbung um ein europäisches Katastrophenschutzzentrum in Welzow
Artikel vom 09. Juni 2020
Auf dem Verkehrslandeplatz Welzow wurde am 8.Juni 2020 noch einmal die Pläne für ein europäisches Katastrophenschutzzentrum konkretisiert. Unterstützung erhofft sich die Stadt dabei von der International Fire and Rescue Confederation.
Der Präsident des internationalen Feuerwehrverbandes, Lothar Hügin, sieht in Welzow ideale Bedingungen für das Zentrum. Dazu käme die gut funktionierende Feuerwehrinfrastruktur in Deutschland, wo freiwillige und hauptberufliche Wehren gemeinsam mit den Werkfeuerwehren für den Brandschutz sorgen, unterstützt von einem aktiven Verbandswesen. Das zeigte sich auch vor Ort: Der Landesbranddirektor Heinz Rudolph und der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Werner-Siegwart Schippel waren der Einladung gefolgt, verstärlt von den örtlichen Experten: Die Kreisbrandmeister aus Spree-Neiße (Kam. Stefan Grothe) und Oberspreewald-Lausitz (Tobias Pelzer) und die Vorsitzenden der beiden Kreisfeuerwehrverbände, Robert Buder und Sebastian Lehmann. Abgerundet wurde die Gesprächsrunde, zu der Bürgermeisterin Birgit Zuchold eingeladen hatte von ExpertInnen der BTU Cottbus-Senftenberg und dem Bürgermeister der Stadt Senftenberg.
Vor Ort wurde schnell klar: Es geht nicht nur darum, in Welzow eine europäische Löschflugzeugstaffel anzusiedeln, sondern ein europäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum im Katastrophenschutz. Hierzu zählen als vorstellbare Aufgaben des Zentrums die Forschungsschwerpunkte wie u.a. Notfallmedizin, Gefahrenanalyse von CBRN – Bedrohungen, aber die Aus- und Fortbildung als Training nationaler und internationaler Einsatzszenarien oder Trainings organisationsübergreifender Einsätze sollen zukünftig an diesem Standort durchgeführt werden. Dazu soll auch die Anbindung der BTU Cottbus-Senftenberg erfolgen und ein möglicher Studienschwerpunkt erfolgen. Zudem können Synergieeffekte hinsichtlich der Entwicklung neuer Technologien, neuer Bekämpfungsmethoden oder auch neuer Früherkennungssystemen in der CBRN-Bedrohung entstehen. All dies sind vorstellbare Szenarien des Wissenstranfers, auf welche sich die Beratungsteilnehmer verständigten. Das Projekt wird in jeden Fall seitens des KFV weiter unterstützt, versichert der Vorstandsvorsitzende, Robert Buder: "Was es nun Bedarf, damit dieses Projekt in Zeiten des Strukturwandels in unserer geliebten Lausitz ein Erfolg wird und wir gestalten statt verwalten, ist ein klares Bekenntnis des Bundes und des Landes Brandenburg für das Zentrum sowie die Unterstützung des Projektes in der Bevölkerung."
Am 17. Juni sind der Flugplatz Welzow und die Ansiedlung des Zentrum Thema im Landtag. Bis Ende des Jahres muss sich der Bund bei der EU für die Ansiedlung beworben haben. Der KFV SPN wird die Debatte aufmerksam verfolgen und das Thema weiter vorantreiben.
Sascha Erler
Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit
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