Die Feuerwehr und der Strukturwandel
Artikel vom 10. Dezember 2023
Der Kreisfeuerwehrverband war Anfang Dezember eingeladen, gemeinsam mit Abgeordneten des Sonderausschuss Strukturentwicklung in der Lausitz des Landtags die Rolle der Feuerwehr im Strukturwandel zu diskutieren.
In einem Impulsvortrag referierte der Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit, Sascha Erler, über Demokratie und Teilhabe bei der Feuerwehr und über "Wachstumsschmerzen" die der Strukturwandel für die Freiwilligen Feuerwehren in der Lausitz bedeutet. Der bringt nämlich beinahe täglich neue industrielle Großansiedlungen mit sich. Darunter auch völlig neue Technologien, mit der die Feuerwehr bislang höchstens theoretisch konfrontiert war. "Ich weiß nicht, wer von Ihnen schonmal eine Batterie-Recyclinganlage gelöscht hat." So Sascha Erler zu den Vertretern der Landespolitik. "Ich jedenfalls noch nicht und ich hoffe auch, dass ich das so schnell nicht muss. Aber die Feuerwehr muss es im Ernsfall können und entsprechend vorbereitet sein." Für die Träger heißt das, ihre Brandschutzkonzepte anzupassen, gegebenfalls nachzubessern und auch in neue Ausbildung und Technik zu investieren.
Positiv ist: Der Strukturwandel zieht Menschen in die Lausitz und damit auch in die Feuerwehr. Im Gegensatz zum Landestrend wachsen im Spree-Neiße-Kreis sowohl die Jugendfeuerwehr, als auch die Einsatzabteilung. Dank der verstärkten Werbung von Quereinsteigern und der guten Arbeit der Feuerwehren vor Ort. Das bringt aber wieder "Wachstumsschmerzen" mit, machte Erler mit Bildern aus Lausitzer Gerätehäusern deutlich: Überall werden Umkleiden improviesiert, die Einsatzkräfte müssen sich wieder in den Fahrzeughallen umziehen, Gerätehäuser sind zu klein und veraltet und oft steht auch noch ein Museumsreifes Auto in der Halle. Hier muss investiert werden. "Strukturgelder sollten nicht nur für die Ansiedlung von Industrie dienen, sondern auch für die Standortfaktoren wie Schulen, Kitas und Feuerwehren." So eine Anregung von Sascha Erler. Und er wiederholte eine Forderung, die der KFV SPN seit Jahren propagiert: "Wir brauchen zwei Förderkulissen im Land. Während sich eine Kommune im Speckgürtel keine großen Gedanken machen muss, wo der Eigenanteil für ein neues Gerätehaus oder Feuerwehrauto herkommt, müssen die Lausitzer Kommunen jeden Cent dreimal umdrehen und gehen beim Strukturwandel massiv in Vorleistung."
In der anschließenden Diskussion wurden diese und weitere Punkte intensiver vertieft in der Hoffnung, dass das ein oder andere bei den Entscheidungsträger:innen verfangen hat. Tenor aller Referentinnen und Referenten war, dass der Strukturwandel und seine Bedeutung besser kommuniziert werden muss. Die Feuerwehr und der KFV SPN verstehen sich als konstruktive Partner im Strukturwandel.
Sascha Erler
Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit
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