Drebkauer Kameraden üben den Überschlag
Artikel vom 27. Mai 2019
Am 20.05.2019 stand von 16:00 – 18:00 Uhr eine ganz besondere Ausbildung auf dem Dienstplan der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Drebkau.
Im Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Spree-Neiße in Forst wurde den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Spree-Neiße im Rahmen der Verkehrssicherheitstage die Möglichkeit geboten, am Rettungssimulator der Polizeiinspektion Cottbus/Spree-Neiße die Selbst- und Fremdrettung zu üben. Eine Kameradin und 6 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Drebkau zeigten Interesse und machten sich auf den Weg nach Forst.
Eindrucksvoll schilderte Polizeihauptmeister Soremba in einer ca. 10 - minütigen Einführung von der Prävention in der Polizeiinspektion Cottbus/Spree-Neiße die Gründe für schwere Verletzungen nach Unfällen mit dem PKW. Die falsche Sitzposition kann z.B. schon bei geringen Geschwindigkeiten die Ursache für schwerste Verletzungen am Halswirbel, an Schultern, Becken oder Hüfte sein. Nur wenige Minuten vor Fahrtantritt, in denen die Kopfstütze, der Sicherheitsgurt, der Fahrersitz und der Abstand zum Lenkrad richtig eingestellt werden, können Leben retten. Immerhin, so informierte er weiter, wirkt bereits bei einer Geschwindigkeit von 50 Km/h die 30-fache Kraft des eigenen Körpergewichtes. Auf dem Armaturenbrett lässig abgelegte Füße können ebenfalls zu schweren bzw. sogar tödlichen Verletzungen führen. Schließlich wirkt der Airbag in nur wenigen Millisekunden mit bis zu 40 Tonnen Kraft auf den menschlichen Körper ein.
Unter fachmännischer Anleitung übten die Kameraden zunächst die Selbstrettung aus einem überschlagenen Fahrzeug. Polizeihauptkommissar Fahrenkrug, Leiter des Polizeireviers in Forst, unterstützte seinen Kollegen dabei. Die Kameraden machten die Erfahrung, dass man schnell die Orientierung verliert, wenn die Welt plötzlich Kopf steht. Vor allem beim unüberlegten Abschnallen kann man sich dann schnell verletzen. Spätestens nach 10 bis 15 Minuten sollte man aus der Lage über Kopf befreit sein, denn durch den größer werdenden Druck im Kopf drohen Bewusstlosigkeit und gesundheitliche Schäden. Schwieriger wurde es dann, als auf der Rücksitzbank drei Kameraden platziert wurden. Hier musste eine Absprache erfolgen, wer sich in welcher Reihenfolge aus dem Auto befreit. Nach einer reichlichen Stunde wurde auf die Fremdrettung eingegangen. Hier kommt es darauf an, als Ersthelfer bewusstlose Personen verletzungsfrei aus einem überschlagenen Fahrzeug zu befreien. Nach einer ausführlichen Anleitung meisterten unsere Kameraden auch diese Herausforderung. Gegen 18:00 Uhr waren alle überrascht, wie schnell die Zeit verging. Die Kameraden waren sich einig, dass sich diese Ausbildung mehr als gelohnt hat. Zum einen haben sie wertvolle Hinweise erhalten, worauf sie als Ersthelfer und Einsatzkraft bei der Rettung von Personen aus einem überschlagenen Fahrzeug achten müssen. Das Üben hat das Selbstbewusstsein gestärkt, mit so einer Situation umgehen zu können. Zum anderen haben die Kameraden aber auch für sich persönlich viel aus dieser Ausbildung mitnehmen können. Ich denke, der eine oder andere wird künftig auf privaten Fahrten häufiger auf die richtige Sitzposition achten. Die Kopfstützen im Einsatzfahrzeug wurden bereits auf der Rückfahrt in die richtige Position gebracht.
Ines Keuchler
Verwaltungsfachangestellte Stadt Drebkau
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