Ehrenzeichen vom Innenminister
Artikel vom 06. September 2019
Innenminister Karl-Heinz Schröter hat am 6.9.2019 Feuerwehrleute für hervorragende Verdienste und entschlossenes Verhalten im Einsatz mit dem Ehrenzeichen im Brand- und Katastrophenschutz des Landes Brandenburg ausgezeichnet.
Insgesamt zeichnete Innenminister Karl-Heinz Schröter 72 Feuerwehrleute und Mitglieder von Hilfsorganisationen mit dem Ehrenzeichen des Landes Brandenburg im Brand- oder Katastrophenschutz aus. „Wer anderen in akuten Notlagen das Leben rettet oder Jahre und Jahrzehnte im Brand- und Katastrophenschutz aktiv ist, dem gebührt der Dank unseres Landes. Das Ehrenzeichen und die Rettungsmedaille sind Ausdruck dieser tiefempfundenen Wertschätzung. Die Träger des Ehrenzeichens stehen dabei stellvertretend für die vielen tausend Kameradinnen und Kameraden. Ohne ihr vorbildliches Engagement wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer.“ So der Innenminister.
Mathias Dottke (FF Forst Stadt) erhilet das Ehrenzeichen in der Sonderstufe Gold. Er begann seine Feuerwehrkarriere 1988 mit dem Eintritt in die Jugendfeuerwehr. 2004 absolvierte er die Ausbildung zum Gruppenführer. Durch sein kameradschaftliches Auftreten und seine ehrliche Art ist Kamerad Dottke ein geachteter Feuerwehrmann in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Forst (Lausitz). In der sehr knappen Zeit, die für seine Familie noch bleibt, entschloss sich Kamerad Dottke noch in einer anderen Hilfsorganisation ausbilden zu lassen. So erlernte er die „Sanitätsdienstausbildung A und B“ über den DRK Kreisverband Forst-Spree-Neiße e.V. Durch seine Tätigkeit als Zugführer wurde Kamerad Mathias Dottke 2009 in den Kreis des Leitungsdienstes der Gesamtwehr der Freiwilligen Feuerwehr Forst (Lausitz) integriert. Dort übernimmt er im Diensthabenden System der Wehr Führungstätigkeiten bei den Einsätzen wenn es darum geht, die teilweise doch recht komplizierten Einsatzaufgaben zu lösen. Neben der Erfüllung der umfangreichen dienstlichen Verpflichtungen engagiert sich Kamerad Mathias Dottke seit über 10 Jahren im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Forst (Lausitz). Im Jahr 2014 übernahm er die Funktion des Vorsitzenden des Vereins. Seitdem führt er diesen aktiv und engagiert im Sinne aller Mitglieder. Kamerad Dottke genießt durch sein Wirken bei allen Angehörigen der Feuerwehr der Stadt Forst (Lausitz) sowie bei der Bürgermeisterin ein hohes Ansehen. Die erbrachten Leistungen von Kamerad Dottke gehen weit über die alltäglichen Pflichten eines ehrenamtlichen Feuerwehrmitgliedes hinaus.
Viermalmal wurde das Ehrenzeichen in Silber an Kameraden aus dem Spree-Neiße-Kreis vergeben:
Lars Mudra (FF Klein-Loitz) ist ehrenamtlicher Amtswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Döbern-Land. Maßgeblich hat er seit diesem Zeitpunkt das Leistungsvermögen der Freiwilligen Feuerwehr Döbern-Land mit seinen 19 örtlichen Feuerwehreinheiten mitbestimmt und gestaltet. Dabei war er immer bestrebt, dass die einzelnen Ortsfeuerwehren einen Teil ihrer Selbstständigkeit bewahren können. Beispielhaft verbindet er die Pflichten eines ehrenamtlichen Feuerwehrmitgliedes mit dem freiwilligen Engagement zur Aktivierung eines aktionsreichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens im ländlichen Bereich. Kam. Mudra ist sehr um eine aktive Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz bemüht. Auch zu den Freiwilligen Feuerwehren der angrenzenden örtlichen Aufgabenträger sowie zur Werkfeuerwehr LEAG unterhält er gute partnerschaftliche Kontakte. Er ist ständig bestrebt zwischen den öffentlichen und den nichtöffentlichen Feuerwehren eine enge Zusammenarbeit zu fördern, was ihm bestens gelungen ist. Es existiert aufgrund seiner vorbildlichen ehrenamtlichen Arbeit mit dem beruflichen Background und seinen Soft Skills eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren. Großen Wert legt er auf die Arbeit mit den 11 Jugendabteilungen der Jugendfeuerwehr des Amtes Döbern-Land. Er unterstützt die Jugendwarte in allen Belangen, führt gemeinsame Ausbildungen für die Mitglieder der Jugendabteilung durch und hat immer ein offenes Ohr für auftretende Probleme und Sorgen. Sein erworbenes Wissen gibt er als Kreisausbilder an die jungen Kameraden weiter. So ist Kamerad Mudra seit 2004 als Kreisausbilder für Atemschutzgeräteträger und Truppmann-/Truppführer im Landkreis Spree-Neiße tätig. Aber auch auf Landesebene fungiert er als Lektor an der Feuerwehrschule in Eisenhüttenstadt. Kamerad Mudra genießt durch sein Wirken bei allen Angehörigen der Feuerwehr des Amtes Döbern-Land sowie der Amtsdirektorin und den Mitarbeitern der Amtsverwaltung ein hohes Ansehen. Die erbrachten Leistungen von Herrn Mudra gehen weit über die alltäglichen Pflichten eines ehrenamtlichen Feuerwehrmitgliedes hinaus.
Jürgen Rehnus (FF Kolkwitz) war 18 Jahre lang Gemeindebrandmeister der Großgemeinde Kolkwitz. Aus Altersgründen konnte er nach dem Ende seiner 3. Amtsperiode in diesem Jahr dieses Amt nicht mehr weiterführen. Unter seiner Führung entwickelte er die 17 Ortswehren zu einer leistungsfähigen freiwilligen Feuerwehr, die bis heute intakt ist. Dank seines Einsatzes wurden bis zum Ende seiner Amtszeit fast alle Gerätehäuser saniert bzw. neugebaut. Als großer Befürworter der Stützpunktfeuerwehr setzte er sich dafür ein, dass die Ortswehren Kolkwitz, Eichow und Kunersdorf der Stützpunktfeuerwehr Burg (Spreewald)-Kolkwitz zugeordnet wurden. Er machte sich außerdem dafür stark, dass bei Personalneueinstellungen bei der Gemeindeverwaltung bevorzugt BewerberInnen eingestellt werden, die zuvor aktiv in der Feuerwehr mitwirkten. Besonders die Weiterentwicklung der Jugendfeuerwehr in der Großgemeinde lag Jürgen Rehnus am Herzen. Nicht zuletzt ihm ist es zu verdanken, dass die Mitgliederzahlen der Kolkwitzer Jugendfeuerwehren in den letzten Jahren stetig gestiegen sind. Dank seiner engagierten und uneigennützigen Arbeitsweise ist die freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Kolkwitz leistungsfähig wie nie zuvor und über die Gemeindegrenze hinaus eine feste und anerkannte Größe geworden.
Siegmund Rückmann (FF Klein Gaglow) ist seit dem 01.10.1967 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und war über Jahrzehnte stellvertretender bzw. Ortswehrführer in Klein Gaglow. Von 1993 bis 2005 war er zusätzlich als Jugendwart in der Ortswehr Klein Gaglow verantwortlich. Kamerad Rückmann hat im außergewöhnlichen Maß an der Entwicklung der Ortswehr Klein Gaglow sowie an dem Aufbau der Freiwilligen Feuerwehr Kolkwitz mitgewirkt. Darüber hinaus wird mit den Namen Rückmann vor allem aber auch die Verbandsarbeit im Landkreis Spree-Neiße verbunden. Sein Enthusiasmus gilt vor allem dem Feuerwehrwettkampfsport. Kamerad Rückmann ist seit 1973 als Kampfrichter bei den feuerwehrsportlichen Vergleichen aktiv. Seit 1976 organisierte er die Wirkungsbereichsausscheide und seit dem Jahre 2005 die Kreismeisterschaften im Feuerwehrwettkampfsport des Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neiße e.V. Bei jedem sportlichen Feuerwehrvergleich ist Kamerad Rückmann präsent und auch zu meist als Hauptkampfrichter aktiv. Er wird liebevoll als Urgestein der Kampfrichtertätigkeit tituliert.
Mittlerweile ist ihm aber auch die Feuerwehrgeschichte ans Herz gewachsen, so ist er seit 12.12.2006 Mitglied des Fachbereiches Historik des Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neiße e.V. Seit Frühjahr 1998 ist er im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neiße e.V. aktiv, seit 2008 als Stellvertreter des Vorsitzenden.
René Schulze (FF Peitz) trat Ende 1994 in die freiwillige Feuerwehr ein und stellte sich schnell als Bereicherung dar. 1999 gründete die Feuerwehr Peitz den Verein zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehr. Diesen baute Kam. Schulze mit auf und hat sein dem Gründungstag die Funktion des Kassenwarts inne. Als im Jahr 2004 ein neuer Jugendwart für die FF Peitz gesucht wurde, erklärte sich René Schulze sofort bereit, dieses Amt zu übernehmen. Während seiner Amtszeit wuchs die Jugendfeuerwehr deutlich an, ein Zeichen seiner guten Ausbildung. Auch in der Einsatzabteilung übernahm Kam. Schulze zunehmend Ausbildungsaufgaben und wurde zu einer der wichtigen Führungspersonen der Wehr. 2018 übernahm er die Position des stellvertretenden Ortswehrführers. Nebenbei hat René Schulze sich zwischenzeitig selbstständig gemacht und leitet eine Firma mit 20 Angestellten. Trotz der beruflichen Herausforderung hat er seinen Feuerwehrdienst in alle den Jahren nie vernachlässigt.
In diesem Jahr wurden 6 Rettungsmedaillen des Landes Brandenburg vergeben, 5 davon an Personen aus dem Spree-Neiße Kreis. Hintergrund ist ein Einsatz aus dem letzten Jahr, den die KameradInnen aus Neuhausen (Spree) so schnell nicht vergessen werden.
Am 25.7.2018 war in Neuhausen ein Senior mit seinem Auto in die Spree gefahren. Der PKW versank fast vollständig im Fluss. Die am Einsatzort eintreffende Feuerwehr handelte sofort. Die Kameraden Dusty Gorenz, Mirko Konetzke und Roman Schötzig erkannten sofort die lebensbedrohliche Situation für den Insassen. Ohne Sicherungs- oder andere andere Hilfsmittel sprangen sie in die Spree, ebenso die beiden am Unfallort eingetroffenen Ersthelfer Reinhard Zöllig und Rolf-Dieter Herper. Der noch im PKW angegurtete Fahrzeugführer wurde somit aus der Lebensgefahr befreit, an die Wasseroberfläche gebracht und dem Rettungsdienst übergeben, der den Mann reanimieren konnte. Die 3 Kameraden und die beiden Ersthelfer begaben sich auf weitere Tauchgänge, um auszuschließen, dass weitere Personen im Auto sitzen. Die Retter haben besonders mutig und entschlossen, auch unter Einsatz ihrer eigenen Gesundheit und sogar Leben gehandelt und damit den Verunglückten vor dem sicheren Tod durch Ertrinken gerettet.
Wir gratulieren allen Ausgezeichneten und bedanken uns für ihr jahrelanges Engagement!
Sascha Erler
FBL Internet/Öffentlichkeitsarbeit
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