Ein Ausnahmejahr für die Gubener Wehr
Artikel vom 10. März 2019
Von einem Ausnahmejahr 2018 sprach Stadtwehrführer Rico Nowka in seinem Jahresabschlussbericht auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Guben in der Alten Färberei.
Mit 88 Kameradinnen und Kameraden in der Einsatzabteilung bleibt die Mitgliederzahl nahezu konstant. Dennoch spricht der Wehrführer vom Personalmangel, denn werktags sind viele Kameraden beruflich nicht in Guben und stehen somit meist nur nach Feierabend oder gar nur am Wochenende für den Einsatzdienst zur Verfügung.
Zu 194 Alarmierungen wurden die Floriansjünger im vergangenen Jahr gerufen. Mit einem Drittel der 111 Technische-Hilfeleistungseinsätze schlägt die Beseitigung von ausgelaufenen Betriebsstoffen nach Verkehrsunfällen zu Buche. Auch Havarien und das Beseitigen von heruntergebrochenen Ästen oder umgestürzten Bäumen zählen dazu. Glücklicherweise gab es keine Unwettereinsätze wie in 2017. Mit 43 Alarmierungen zu Türnotöffnungen (im 2017 waren es noch 23) verdoppelte sich die Zahl nahezu für Guben und nimmt im gesamten Landkreis ein Drittel der Türnotöffnungen ein. Zur Tragehilfe für den Rettungsdienst wurde Guben 25 mal alarmiert (in 2017 waren es 20).
Außerdem wurden die Retter zu 83 Brandeinsätze gerufen. Zu den besonderen Einsätzen zählten in 2018 der Brand einer Lagerhalle bzw. Werkstatthalle in der Kupferhammer Straße im Februar, der Brand eines Mehrfamilienhauses in der Kaltenborner Straße im März sowie der Brand in der gleichen Straße nach einer Explosion in einem Mehrfamilienhaus im Juli. Gerade bei diesen Einsätzen konnte der Wehrführer beobachten, dass solche Einsätze auch mit wenigen Kameraden erfolgreich abgearbeitet werden können. Dennoch muss daran gearbeitet werden, die Kameraden künftig in der Stadt zu halten. Hier ist vor allem die Politik gefragt. Auch wenn junge Kameraden aus der Jugendfeuerwehr in den Einsatzdienst übertreten, ist nicht sichergestellt, dass sie dauerhaft für die Einsätze zur Verfügung stehen. Die Berufsausbildung bzw. das Studium oder lukrative Jobangebote danach führen die jungen Leute häufig weg von Guben. Hier fordert Nowka die Politik auf, dem entgegen zu wirken.
Neben den Einsätzen nahmen die Kameraden an zahlreichen Ausbildungen teil. So fand im vergangenen Jahr ein Grundlehrgang statt, in dem 13 neue Kameraden aus Guben und Schenkendöbern das Rüstzeug für den Einsatzdienst vermittelt wurden. Auch ein Sprechfunkerlehrgang wurde durchgeführt. Verschiedene Kameraden nahmen an diversen Lehrgängen in der Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt teil.
Der Höhepunkt in 2018 war jedoch das 25jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr, das mit einem Tag der offenen Tür mit allen Feuerwehrkameraden und den Besuchern gefeiert wurde.
Stadtjugendwart Nico Hammel berichtet in seinem Jahresabschlussbericht über die Ereignisse in der Jugendfeuerwehr. 43 Jungkameraden, davon 14 unter 10 Jahren, nahmen an Ausbildungen und verschiedenen Aktionen teil. Auch wenn die Ausbildungen der einzelnen Gruppen „nur“ noch alle 14 Tage stattfinden, betreiben die Betreuer aus der Einsatzabteilung großen Aufwand den Jungen und Mädchen abwechslungsreich und erlebnisreich das Feuerwehrwissen zu vermitteln. Bei den Stadt- und Gemeindemeisterschaften in Grano konnten mehrere Mannschaften der Jugendlichen ihr Können unter Beweis stellen. Beim Kreisjugendlager in Drebkau konnten die Teilnehmer Kontakte zur anderen Jugendfeuerwehren knüpfen und ein ereignisreiches Pfingstwochenende erleben. Verschiedene Ausflüge in der Ferienzeit sorgten außerdem für Abwechslung. Guben war im Oktober Austragungsort der Leistungsspange, das höchste deutsche Jugendfeuerwehrabzeichen. Hierfür waren Wissenstests richtig zu beantworten. Alle 7 Jugendlichen aus Guben waren dabei erfolgreich. Für 2019 sind auch viele Aktionen geplant.
Hammel berichtete ebenfalls über Tätigkeiten auf dem Gebiet der Brandschutzerziehung im vergangenen Jahr. 34 Veranstaltungen wurden durchgeführt. Darunter zählen Räumungsübungen in Einrichtungen, Führungen durch die Gerätehäuser, Vorführungen in den Einrichtungen oder bei Festen z.B. mit dem Rauchdemohaus.
Madeleine Härtel
FFW Guben
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