Ein Hauch von Zapfenstreich für den Kreisbrandmeister
Artikel vom 05. Juli 2018
Überraschung für den scheidenden Kreisbrandmeister Wolfhard Kätzmer. Der dachte eigentlich, seine gewohnte Dienstberatung mit den Wehrführern aus dem Kreis abzuhalten. Doch die geplante Sitzung entwickelte sich spontan zur großen Verabschiedungszeremonie mit Stadtrundfahrt und einem einem Hauch von Zapfenstreich am Zielort.
Kurz nachdem Wolfhard Kätzmer die Dienstberatung im Katastrophenschutzzentrum eröffnet hatte ging der Hausalarm, alle mussten raus. Vor der Tür dann die Überraschung: Eine Ehrengarde mit Motorrädern und historischen Feuerwehrfahrzeugen. Darunter ein Feuerwehr-Wartburg - Das gleiche Modell, dass ihm schon bei seinem Dienstantritt vor 18 Jahren als Dienstwagen zur Verfügung stand. In Kolonne ging es in weitem Bogen durch die Rosenstadt, während im Gasthaus Sacro die wartende Ehrenformation Aufstellung bezog: Über 200 Kameradinnen und Kameraden, Mitglieder von Rettungsdienst und THW und anderen Blaulichtorganisationen standen Spalier, kommandiert vom Verbindungsoffizier der Bundeswehr, begleitet mit Musik vom Spielmannszug Horno. Auf den Bänken neben der aufgebauten Ehrentribüne VertreterInnen der Verwaltungen aus dem ganzen Kreis. „Wenn so viel Feuerwehr und soviel Verwaltung hier steht, dann hat man schon das Gefühl: So verkehrt wars wohl nicht, was man gemacht hat“ so der überraschte Feuerwehrchef.
Wolfhard Kätzmer legt eigentlich keinen großen Wert auf Rummel, erst recht nicht um seine Person. Er trägt nur wenige der Orden und Auszeichnungen, von denen er in seiner Laufbahn schon einige bekommen hat. Seit heute ist es noch eine mehr: Der Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Werner-Siegwart Schippel übereichte ihm das Brandenburgische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Den großen Rahmen findet er mehr als angemessen: „Ich glaube, dass hat er nach all den Jahren verdient. In der Runde der Kreisbrandmeister war er einer der aktiven, einer der auch mal den Mund aufgemacht hat, der auch mal gesagt hat, wo es brennt. Ich glaube, dass gerade die Leute wie Wolfhard, die das Ehrenamt leben, nicht unbedingt so in der Öffentlichkeit stehen wollen. Aber es gehört einfach dazu. Ich glaube, das ist die gebührende Antwort auf ein Lebenswerk."
Ein Lebenswerk, das sich sehen lassen kann, so Landrat Harald Altekrüger in seiner Laudatio: „Seit mehr als 20 Jahren bist du in den verschiedenen Funktionen stets präsent und meisterst scheinbar alles reibungslos.“ Das hat der Landrat in seinem ersten Arbeitsjahr erfahren, das gleich mit einem Hochwasser begann. Hier war Wolfhard Kätzmers Erfahrung für ihn eine große Hilfe, erinnert sich Harald Altekrüger. Aber nicht nur das Fachwissen schätzt der Landrat am scheidenden Kreisbrandmeister: „Er hat auch eine tolle Menschenführung. Er hat immer wieder die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr geeint, wenns mal das ein oder andere Problem gab und dafür gesorgt, dass es wirklich eine schlagkräftige Gruppe bei uns im Landkreis ist, über die man im ganzen Land Brandenburg spricht.“
Es gibt viele, die Gründe finden, warum etwas nicht klappt, so Landesbranddirektor Heinz Rudolph. Wolfhard Kätzmer ist jemand, der Wege findet, wie es klappt. Ein Mensch, der Ehrenamt vorlebt und eine starke Stimme für die Lausitz in Potsdam ist: „Gerade auf unserer Runde der Kreisbrandmeister ist er auch sehr kritisch. Doch das was er sagt, hat Hand und Fuß. Und gerade durch sein kritisches Wirken hat er auch schon viel bewegt zum Wohle der Feuerwehr. Ein Mensch, der sich überhaupt nicht schon, total selbstlos und er hat es trotzdem hinbekommen, Ehrenamt, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.“
Der Beruf als Sachgebietsleiter Brandschutz im Spree-Neiße-Kreis bleibt ihm noch mindestens 6 Jahre. Und auch der Feuerwehr wird er mit Rat und Tat weiter zur Seite stehen, versprochen. Aber jetzt bleibt eben auch mehr Zeit für die Familie. Oder sagen wir: bald. Den letzten Amtstag als ehrenamtlicher Kreisbrandmeister hat Wolfhard Kätzmer am 23. Juli. Mit Blick auf die versammelte Mannschaft mit einem guten Gefühl: „Wenn Ihr meinem Nachfolger in der gleichen Art unterstützt wie mich, dann ist es mir um den Brandschutz im Kreis nicht bange.“
Schreibe einen Kommentar
Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichneten Felder aus.