Europäischer Lebensretter wird 30
Artikel vom 29. Juli 2021
Wenn es brennt, Menschen Hilfe brauchen und in Not sind, dann rufen wir die 112 an. Und zwar in Ganz Europa. Seit 30 Jahren gibt es den einheitlichen europäischen Notruf.
Wie wichtig eine lebensrettende Notrufnummer werden kann, mussten in diesen Tagen viele Menschen erleben. Der Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße weist deshalb aus Anlass des 30. Geburtstags des Euronotrufes 112 darauf hin, dass Bürgerinnen und Bürger in allen EU-Mitgliedstaaten und vielen weiteren Ländern Europas über die Notrufnummer 112 die Feuerwehr, die Rettung und die Polizei erreichen können. Das ist vielen Menschen in Deutschland nicht bekannt, da in Deutschland die 112 schon 1948 in Nürnberg, 1952 in Hamburg und 1954 in Berlin und Stuttgart eingeführt und seit Mitte der 70er Jahren flächendeckend als Notruf verwendet wurde. In der DDR war die 112 für die Feuerwehr als einheitliche Notrufnummer seit mindestens 1958 gültig. Der Rettungsdienst war aber gesondert erreichbar. 1979 wurde die "schnelle medizinische Hilfe" flächendeckend eingeführt und war unter der 115 erreichbar. Seit der Wende gilt aber auch bei uns die 112 als schnelle Nummer für Feuerwehr und Rettungsdienst.
Es war kein Zufall, dass die (west)deutsche Notrufnummer 112 zum Euronotruf wurde. Die dreistellige Notrufnummer 112 hatte technische Vorteile gegenüber kürzeren Notrufnummern. Und als die Europäische Konferenz der Verwaltungen für Post und Fernmeldewesen CEPT sich Mitte der 70er Jahre für eine Nummer entscheiden musste, war die 112 die Nummer mit der größten Bevölkerungszahl. Auf der Basis dieser Vorauswahl haben am 29. Juli 1991 die EG-Mitgliedstaaten beschlossen, die 112 als gemeinsame Notrufnummer einzuführen. Die Vorteile einer einheitlichen Nummer sind so groß, dass Großbritannien die 112 trotz des Brexits beibehalten hat. Für alle
112-Staaten gilt, dass Anrufende automatisch mit der nächstgelegenen 112-Notrufzentrale verbunden werden.
Sascha Erler
Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit
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