Feuerwehr Amt Döbern-Land testet Einsatzkräfte und Digitalfunk
Artikel vom 11. April 2018
Eines der wichtigsten Einsatzmittel unserer Feuerwehren, ist die Kommunikation per Funk. In Brandenburg sind alle öffentlichen Feuerwehren mit der neuesten digitalen Kommunikationstechnik ausgestattet. Den richtigen Umgang mit der komplexen Technik übten die Wehren aus dem Amt Döbern-Land.
Ein spannender und lehrreicher Tag sollte es für die 50 Teilnehmer und der Amtswehrführung werden, denn sechs Ausbilder warteten bereits mit ihren anspruchsvollen Aufgaben an den Stationen auf die Ortswehren aus Jämlitz, Preschen, Tschernitz, Mattendorf, Trebendorf, Gahry, Bohsdorf, Wolfshain, Döbern, Groß Schacksdorf und Jocksdorf. Zur Koordinierung der Fahrzeuge und Einsatzkräfte wurde im Gerätehaus Döbern eine technische Einsatzleitung eingerichtet und vom stellv. Amtswehrführer Jernou Chahin und Sachbearbeiterin des Amtes Döbern-Land Nancy Fechner geführt.
Im Anschluss an die Begrüßung und Einweisung der Einsatzkräfte durch den Ausbildungsleiter Norman Schlüter auf dem Festplatz der Feuerwehr Döbern um 09:00 Uhr, ging es für die ersten sechs Fahrzeuge zu den im Amtsgebiet verteilten Stationen. Nach dem es bei der ersten Station im Gerätehaus Döbern „Kartenkunde und Orientierung im Gelände“ mit Ausbilder Alexander Garau noch relativ ruhig und verhältnismäßig theoretisch losging, war die zweite Station am Gerätehaus der Feuerwehr in Groß Kölzig mit dem Einsatzszenario „Verkehrsunfall – PKW“ schon etwas nervenaufreibender. Hauptaugenmerk von Ausbilder André Hallwas lag bei dieser Einsatzübung vor allem im ordnungsgemäßen Funkverkehr mit der „Leitstelle Lausitz“, bei der das fachgerechte absetzen von Lagemeldungen und Nachforderung von Einsatzkräften im Fokus stand.
15 Minuten hatten die Einsatzkräfte, um alles abzuarbeiten, denn an den Koordinaten der Buswendeschleife in Mattendorf wartete schon der nächste Ausbilder Nico Geisler mit einer Waldbrandlage auf die eintreffenden Kräfte. Hierbei wurde der Aufbau eines „Gateways“ geübt, was so etwas wie eine Überleiteinrichtung ist und den Einsatzkräften ermöglicht, eine Funkverbindung zur „Leitstelle Lausitz“ aufzubauen, obwohl das Funknetz für unsere Handsprechfunkgeräte nicht erreichbar ist. Nach erfolgreichem abarbeiten des Einsatzes, ging es zum nächsten Einsatzszenario „Sturmschaden“ am Schloß in Klein Loitz. Hier wurde der Aufbau einer Funkverbindung zur technischen Einsatzleitung per Einzelruf trainiert. Viel Zeit lies Stationsleiter Sören Tauchert den Einsatzkräften auch hier nicht, denn der nächste Einsatz wartete bereits.
In Tschernitz stand Stationsleiter Kay-Uwe Struck und sein „havarierter Heizöltanker“ und erwartete sehnsüchtig die anrückenden Einsatzkräfte. Einsatztaktik und Funkverkehr war es worauf es hier ankam, denn Spezialkräfte mussten angefordert werden. Eine Gefahr für die Bewohner von Tschernitz bestand natürlich nicht, denn auch dieser Einsatz war fiktiv.
Letzte Station war ein simulierter „Wohnungsbrand“ im Jugend- und Ausbildungszentrum in Eichwege. Ausbilder Robert Pult nutzte diese Station, um den Umgang und die Vorteile eines Repeaterbetriebes zu erproben. Die Digitalfunkgeräte der Feuerwehr sind in der Lage in einen Repeatermodus zu wechseln, was in etwa vergleichbar ist mit unseren WLAN- Repeatern zu Hause, die eine WLAN-Netzwerkerweiterung ermöglichen. Die Feuerwehr benötigt so etwas z.B. in komplexen und großen Gebäuden, um eine Funkverbindung zwischen dem Angriffstrupp und dem Einsatzleiter zu gewährleisten. Was besonders wichtig für die Sicherheit, des sich in gefahrbegebenden Trupps ist.
Die Ganztagsaubildung wurde nur durch eine kurze Mittagspause unterbrochen, bei der unser Sachgebietsverantwortlicher Frank Queißer und Detlef Pult köstlichen, in liebevoller Handarbeit selbstgemachten Gulasch mit Nudeln reichten und diese Mahlzeit hatte, wie der gesamte Tag, ordentlich Feuer!!!
Um 14:00 Uhr waren alle Einsatzkräfte und Fahrzeuge von ihren Übungseinsätzen erfolgreich zurückgekehrt. Nach einer gemeinsamen Auswertung konnte ein sehr positives Fazit gezogen werden. Nicht nur das unsere Ausbilder einen sehr guten Job gemacht haben, auch hat diese Übung erneut gezeigt, das unsere Einsatzkräfte hochmotiviert, sehr gut ausgebildet und modern ausgerüstet sind.
Als Amtswehrführung nehmen wir wichtige Erkenntnisse zum Aufbau und Betreiben einer Einsatzzentrale mit und sind im Falle einer erneuten Großschadenslage, wie zuletzt unter dem Sturmtief „Xavier“, noch besser für den Bevölkerungsschutz aufgestellt.
Norman Schlüter
(Ausbildungsleiter)
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