Halbjahresbilanz der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Welzow
Artikel vom 11. August 2019
Das erste Halbjahr 2019 ist vorüber und der Stadtwehrführer möchte es aus seiner Sicht noch einmal kurz Revue passieren lassen.
Mit rund 25 Einsätzen im Zeitraum von Januar bis Juni 2019 war es aus meiner Sicht
ein „normales“ Einsatzgeschehen für unsere beiden Ortswehren.
Rückblickend auf 2018 hatten sie damals schon die doppelte Anzahl an Einsätzen. Die Gründe dafür sind ja hinreichend bekannt und leider heute noch teilweise in Welzow sichtbar. Dabei wären von den 25 Alarmierungen einige vermeidbar gewesen und belasteten die Kameradinnen und Kameraden nur unnötig in ihrer Freizeit. Diese stellen sie schon hinreichend für ihre freiwillige ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung. Zur Pflicht eines Feuerwehrmitgliedes der Einsatzabteilung gehört die Teilnahme an Ausbildung und Schulungen. Dabei sind 40 Stunden im Jahr Pflicht für jeden der aktiven Wehrmitglieder. In der regelmäßig stattfindenden 14-tägigen Ausbildung am Freitagabend ab 18.00 Uhr wird der Umgang mit der modernen Ausrüstung und die Einsatzmöglichkeiten geübt, um sie bei Bedarf auch fachgerecht anwenden zu können.
Zusätzlich wurden noch 2 Komplexausbildungen an Samstagen über 8 Stunden durchgeführt .Hier lassen sich größere Schadenlagen effektiver darstellen und trainieren. Der Beschluss ab 2019 die Ausbildung beider Ortswehren zusammen an einen Abend durchzuführen, hat zur Optimierung der Ausbildung geführt.
9 Feuerwehrfrauen und -männer nahmen in März an zwei Wochenenden am noch fehlenden Lehrgang „Sprechfunker“ teil, und schlossen diesen mit Erfolg ab. Somit sind sie befähigt und berechtigt die digitale Funktechnik der Feuerwehr zu nutzen.
Anfang Mai waren 5 Kameraden zu einer Schulung für Rettungstechnik der Firma Weber, wie sie auch in unserer Wehr vorgehalten wird. Dabei wurde der Umgang und die Möglichkeiten eingeklemmte Personen aus PKWs‘ zu retten, praxisnah vermittelt und so mancher guter Tipp rübergereicht.
In einer Gesprächsrunde aller Führungskräfte mit der Bürgermeisterin im April wurde über die Gewinnung neuer Mitglieder, die Verbesserung der Ausbildung, den Informationsfluss, der Vorbereitung des 125-jährigen Bestehen der FF Welzow und weiterer Punkte angesprochen. Übereinstimmung herrschte bei allen, diese Beratung in regelmäßigen Abständen durchzuführen, um Probleme der Zusammenarbeit beider Ortswehren zu erkennen, und Lösungen zu finden.
Jugendfeuerwehr ist eine dufte Truppe und sucht Mitstreiter
Unsere Jugendfeuerwehr hat sich auch im ersten Halbjahr wieder vielfältigen Aufgaben gestellt. So fand der Orientierungslauf (O-Lauf) der Kinder-und Jugendfeuerwehren aus der Stadt Drebkau, Spremberg und Welzow nach 3 Jahren am 13.April wieder in Welzow statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch unsere Bürgermeisterin Frau Birgit Zuchold, dem Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg Kamerad Werner- Siegwart Schippel, dem Vizepräsident des LFV und Leiter der BF Cottbus Kamerad Jörg Specht, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neiße Kamerad Robert Buder, sowie dem Leiter des Unterverbandes IV, Kamerad Frank Kalisch aus Drebkau.
Der Präsident des LFV Brandenburg hatte zur Motivation der Teilnehmer einen Korb mit Dopingtüten (Gummibärchen) mitgebracht. Aus Fährnis Gründen wurden sie aber erst nach Abschluss des Laufes verteilt.
Rund 140 Teilnehmer und Betreuer zogen in kleinen Gruppen durch Welzow, um ihr Wissen an verschiedenen Stationen zu vertiefen, aber auch Gelerntes zu zeigen. Dabei war nicht nur das Thema Feuerwehr gefragt, sondern auch Allgemeinwissen und „Erste Hilfe“. Am Ende wurden Urkunden und Preise verteilt, aber egal ob „Erster oder Platzierter“, alle waren sich einig der O-Lauf ist top. Natürlich gab es bei der Vorbereitung und Durchführung Unterstützung von den Ortswehren. Ich möchte mich aber auch beim Archäotechnisches Zentrum Welzow dem Feuerwehrmuseum Welzow und dem DRK Niederlausitz für die Unterstützung bedanken.
Kreisjugendfeuerwehrlager des Landkreises in Cottbus?
Als nächste bereitete sich unsere Jugendfeuerwehr auf das 22. Kreislager Spree-Neiße der Jugendfeuerwehren vor. Dieses findet immer zu Pfingsten an einen geeigneten Ort im Landkreis statt.
Nachdem die Stadtjugendfeuerwehr Cottbus jahrelang gerngesehener Gast im Kreislager war, waren sie zum 22.Jugendfeuerlager des Landkreises auf eigenen Wunsch hin diesmal Gastgeber.
Winnie Pelz von unserer Jugendfeuerwehr hatte als einziger Teilnehmer am Eröffnungstag Geburtstag. Ihm wurde zur Eröffnung des Lagers vor allen Teilnehmern gratuliert und ein kleines Geschenk überreicht.
Es zeigte sich auch wieder, bei Hilfsorganisationen mit und ohne Blaulicht, sind Stadt-, Kreis- und Landesgrenzen kein Hindernis für gemeinsame Unternehmungen. Rund 430 Teilnehmer und Betreuungspersonal waren anwesend, (9 Gruppen JF SPN, 1 Gruppe JF CB, 1 Gruppe JF OSL, 2 Gruppen Polen, THW-Jugend CB, Jugendrotkreuz Niederlausitz), die Stimmung war nach Aussagen unserer Teilnehmer toll, auch wenn nach einer kräftigen Windböe am 2.Tag ihr Pavillon leider samt „Vorgarten“ nachgab .
Weiter war unsere Jugendfeuerwehr bei Veranstaltungen der Stadt, der Grundschule, Vereinen und Einrichtungen präsent. Es ist viel los bei unserer jungen Truppe, sinnvolle Freizeitgestaltung mit Spiel, Spaß und Nutzen für die Gemeinschaft. Wir haben noch Kapazität für neue Mitglieder in der der Jugendfeuerwehr. Auch eine Kindergruppe ist im Aufbau.
Also, am ersten Sonnabend nach den Sommerferien um 10.00 Uhr zum Feuerwehrgerätehaus Eintrachtallee 1a kommen und mitmachen.
Landesfeuerwehrverband Brandenburg tagt in Welzow
Am 13.April führte der Landesfeuerwehrverband Brandenburg seine 1. Präsidialrats-
tagung 2019 in Welzow durch.
Der Präsidialrat als zweithöchstes Organ des LFV besteht aus
- dem Präsidium,
- den Vorsitzenden der Ordentlichen Mitglieder (Kreis- und Stadtfeuerwehrverbände),
- je einem Vertreter der AG Berufsfeuerwehren,
- der AG Hauptamtliche Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren
- des Werkfeuerwehrverbandes Brandenburg,
- einem stellvertretendem Landesjugendfeuerwehrwart
Ebenfalls mit anwesend war der Landesbranddirektor Herr Heinz Rudolph.
Sie wurden von unserer Bürgermeisterin Frau Birgit Zuchold zur Eröffnung der Tagung, herzlich in der Stadt Welzow und im neuen Feuerwehrgerätehaus begrüßt. In einer kurzen Eröffnungsrede hob sie die hohe Anerkennung für das ehrenamtliche Wirken der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr bei Politik und Verwaltung der Stadt Welzow hervor.
Weitere Ereignisse im Mai/Juni
Mit Beginn der Hitzeperiode Ende Mai begann auch sofort die Zunahme an Wald- und Ödlandbränden. Auch unsere Wehr wurde oft gefordert. Die meisten Einsätze waren Anforderungen überörtlich. Auch Einsätze in der „Lieberroser Heide“ waren dabei.
Es gab aber auch einen erfreulichen „Einsatz“.
Vom 25.-27.6. waren 6 Kameraden in Ulm beim Feuerwehrfahrzeughersteller MAGIRUS und konnten vorfristig die neue Drehleiter für unsere Wehr übernehmen. Am 27.6. gegen 19.30 Uhr rollte die „NEUE“ in Welzow ein und wurde herzlich in Empfang genommen.
Nun heißt es für alle Kameraden Ausbildung am neuen Fahrzeug, damit das Ziel,
Indienststellung zur 125.Jahrfeier am 05.Oktober planmäßig erfüllt werden kann.
Übrigens ging es am 28.6. um 7.00Uhr wieder für 48 Stunden zur Waldbrandbekämpfung mit unserem Tanklöschfahrzeug 24/50 UNIMOG in die bekannte Heide. Zur Entlastung der Kameraden wurde ein 12- Stundenschichtrhythmus gefahren. Oft werde ich gefragt warum bei einem „kleinen“ Waldbrand sehr viele Fahrzeuge anrollen. Dazu folgende Erläuterung: Seit 2007 wird im SPN-Kreis von März-September nach einer Ausrückeordnung „Wald“ alarmiert. Das heißt bei jeder unklaren Meldung werden je nach
Waldbrandschwerpunkt 4-6 Tanklöschfahrzeuge, sowie 2 Löschfahrzeuge sofort alarmiert. Somit wird sichergestellt dass in der Anfangsphase eines Brandes ausreichend Fahrzeuge mit Wasser und Kameraden vor Ort sind. Devise heißt hier „Klotzen nicht kleckern“, Somit soll verhindert werden, dass sich Großschadenslagen entwickeln und auch die Einsatzdauer wird verkürzt, „ Viele Hände schnelle Ende“. Diese Taktik hat sich bewährt und wurde zwischenzeitlich auch in anderen Landkreisen eingeführt.
Ausnahmen sind hier Brände in Gebieten, welche für die Feuerwehr gesperrt sind. Hierzu zählen nicht nur Munitionverdachtsflächen sondern auch Altbergbaugebiete und gesperrtes Kippengelände. Hier kann die Feuerwehr nur eingrenzend wirken. Dazu sollte man das Thema Löschflugzeuge im Land und Bund nicht weiter negieren, sondern endlich objektiv angehen und testen.
Leider sind die guten Erfahrungen aus DDR-Zeiten dazu nicht gefragt. Es gibt ja den bekannten Spruch „Wer zu spät kommt..., leider ist es bald zu spät.
Gut Wehr!
Bernd Aßmus
Stadtwehrführer
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