Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr Amt Döbern – Land 2019
Artikel vom 21. Januar 2020
Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Döbern-Land haben wie gewohnt bewiesen, dass sie an 365 Tagen im Jahr, bei Wind und Wetter und rund um die Uhr für die Sicherheit der Bevölkerung und dem Schutz des Hab und Gutes ein zuverlässiger Partner in einem funktionierenden System der Gefahrenabwehr waren.
Als wenn dies noch nicht genug sei, so waren unserer ehrenamtlichen Retter auch wieder ein fester und unverzichtbarer Partner für Vereine, Kindergärten und Schulen.
Sie beteiligten sich aktiv an kulturellen Ereignissen in den einzelnen Gemeinden und Ortsteilen und trugen damit dazu bei, dass das Ansehen der Feuerwehr bei der Bevölkerung mindestens genauso hoch war wie in den vergangenen Jahren.
Natürlich waren auch unsere Feuerwehrsportler wieder aktiv und kehrten mit hervorragenden Platzierungen von unzähligen regionalen, nationalen und internationalen Wettkämpfen zurück.
In diesem Zusammenhang gilt mein Dankeschön allen Kameradinnen und Kameraden für die unzähligen Stunden, zum Teil mit erheblichem Risiko und der Gefahr für das eigene Leben, dem Verzicht auf andere private Interessen, genauso wie den Partnern, Familien und Freunden, denn ohne deren Verständnis und Unterstützung wäre dieses zeitaufwendigen Ehrenamt in keinster Weise möglich.
Aber auch das Land Brandenburg erkennt diese unverzichtbare, unentgeltliche und zeitaufwendige Arbeit an. So wurde rückwirkend zum Anfang des Jahres die „Retterprämie“ für aktive ehrenamtliche Feuerwehrleute eingeführt.
Die personelle Gesamtstärke der Freiwilligen Feuerwehr Amt Döbern – Land beträgt derzeit 750. Diese Kameradinnen und Kameraden arbeiten ehrenamtlich in 19 Ortswehren, wobei 386 im operativen Einsatzdienst tätig sind. 182 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 16 Jahren werden in 11 Kinder- und 11 Jugendgruppen zu Brandschützern von morgen ausgebildet. Sehen lassen kann sich besonders der Anteil der weiblichen Mitglieder mit 71 Frauen im aktiven Dienst und 70 Mädchen in den Nachwuchseinheiten. Mit ihrem jahrelangen Erfahrungsschatz runden die 182 Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung die Gesamtzahl ab und bilden nach wie vor einen bedeutenden Bestandteil.
Der stetige Anstieg der Mitgliederzahlen ist der Erfolg der effizienten Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre. Dies soll jedoch nicht bedeuten, alle Plätze auf den Einsatzfahrzeugen sind stetig besetzt. Vielleicht findet sich der eine oder andere gern auch zugezogene Bürger, welcher Interesse an Kameradschaft, Teamwork sowie moderner Technik hat und gemeinsam seinen Kindheitstraum „Ich werde Feuerwehrmann“ umsetzen möchte. Ein Beispiel wie es ganz schnell klappen kann, zeigt die Initiative der Ortsfeuerwehr in Jerischke. Zusätzlich zu erwähnen sind die beiden zum Betreuungsbereich zählenden Betriebsfeuerwehren Biomassehof Wonneberger und Glasmanufaktur Tschernitz.
Den Kopf dieser größten und stärksten Feuerwehreinheit hier in der Region bildet die vierköpfige Amtswehrführung mit Amtswehrführer Lars Mudra und seinen Stellvertretern Frank Queißer, Norman Schlüter und Jernou Chahin. Die Funktion der Amtsjugendwartin bekleidet Nanett Kusch, hauptamtlicher Amtsgerätewart der Feuerwehr ist Robert
Pult.
Der Ausbildungsdienst in den örtlichen Einheiten wird je nach Struktur wöchentlich bzw. vierzehntägig durchgeführt. Jede(r) aktive Feuerwehrangehörige muss, um den entsprechenden Forderungen nachzukommen, und seinen Wissensstand stetig auf dem Laufenden zu halten, mindestens 40h jährlich absolvieren. Die Organisation und
Durchführung einer zielgerichteten und konsequenten Ausbildung ist Aufgabe der einzelnen Ortswehren und wird durch die Amtswehrführung überwacht. Hinzu kommen Lehrgänge laut Dienstvorschrift 2 „Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren“ z.B. Grundlehrgang 150h, Atemschutz 25h, Truppführer 35h etc. und praxisorientierte Ganztagesausbildungen und Einsatzübungen mit benachbarten Wehren sowie Spezial- und Führungskräfteausbildungslehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt. So ist es keine Seltenheit, dass eine Vielzahl unserer Lebensretter neben Job, Familie und anderen regionalen Verpflichtungen bis zu 200 unbezahlte Stunden ableisten. Unbedingt anzusprechen ist an dieser Stelle, die am 02. November 2019 in Friedrichshain durchgeführte Katastrophenschutzübung mit ca. 150 Einsatzkräften aus verschiedenen Hilfsorganisationen.
Technische Ausstattung
Zur Bewältigung unserer Aufgaben stehen uns aktuell 33 Fahrzeuge, 5 Motorräder, 1 Quad, 2 Rettungsboote, 12 Anhänger und eine Hubarbeitsbühne zur Verfügung. Für eine wesentliche Verbesserung und Optimierung unserer Einsatzbearbeitung sorgen die Ersatzbeschaffung des Tanklöschfahrzeuges in Groß Schacksdorf, neue hydraulische
Rettungsgeräte in Trebendorf sowie Digitalfunkgeräte und sonstige technische Komponenten. Um die Sicherheit der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen bei Einsätzen zu gewährleisten, ist die Ausstattung derer mit kompletter persönlicher Schutzausrüstung von enormer Bedeutung. Zusätzlich zur Grundausstattung mit Helm, Schutzanzug, Handschuhen und Stiefel müssen beispielsweise Atemschutzgeräte getragen und bei
Absturzgefahr geeignete Sicherungssysteme angelegt werden. In diesem Bereich sind jedoch noch weitere Anschaffungen nötig, genau wie die Fortführung der Ersatzbeschaffung der teilweise schon mehr als fünfundzwanzig Jahre alten Technik.
Für das Jahr 2020 haben der Ersatz des B1000 in Jerischke durch ein modernes Mannschaftstransportfahrzeug mit Ergänzung eines Anhängers für die Erstbrandbekämpfung und einfache technische Hilfeleistung, die Modernisierung und Werterhaltung an Gerätehäusern sowie die zweite Phase der Einführung des Digitalfunks oberste Priorität. Zusätzlich besteht der Bedarf eines weiteren Mannschaftstransportfahrzeuges für die Jugend- und Nachwuchsarbeit sowie eine zentrale Lösung zur Erleichterung der Transportlogistik speziell bei Einsätzen, Ausbildungsmaßnahmen und der Prüf- und Gerätetauschorganisation im Amtsbereich.
Einsatzgeschehen
Mit einer Gesamtzahl von 124 Einsätzen gestaltete sich das Jahr 2019 noch arbeitsreicher wie das Vorjahr. Diese gliederten sich in 45 Brandeinsätze, 68 Technische Hilfeleistungen mit 2 Türnotöffnungen, 7 Tragehilfen und 6 Fehlalarmierungen (davon 5 durch Brandmeldeanlagen). Im Zuge der 124 zeitkritischen Einsätze wurden 46 Menschen ggerettet, drei Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Die reelle Einsatzzahl liegt jedoch wesentlich höher, da bei der Bearbeitung von Naturereignissen oftmals mehrere Einsatzorte gleichzeitig zu bearbeiten waren und unter einer Einsatznummer erfasst wurden. Schwerpunkte waren die Waldbrandsaison in den Sommermonaten mit
teilweise bis zu drei Einsätzen an einem Tag sowie Technische Hilfeleistungen nach Verkehrsunfällen und Unwetterereignissen. Diese Aufgaben zu jeder Tages- und Nachtzeit bedeuten für unserer ehrenamtlichen Floriansjünger immer wieder Anspannung, Risiko, Gefahr für die eigene Gesundheit und nicht zuletzt Verzicht auf Freizeit und Familie.Neben der Auftragserfüllung im Ausbildungs- und Einsatzdienst waren und sind es vorrangig die Feuerwehrleute, welche das kulturelle und gesellschaftliche Leben in den einzelnen Orten und Gemeinden organisieren. Zusätzlich sind wir in Kindertagesstätten und Schulen unterwegs, um Kinder und Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern und die Brandschutzerziehung zu fördern. Einen Einblick in diese wichtige Nachwuchsarbeit kann man am 04. April 2020 beim Tag der offenen Tür im Kinder- Jugend- und Ausbildungszentrum in Döbern / Eichwege oder am 20. Juni 2020 im Rahmen des internationalen Amtsjugendfeuerwehrlagers in Klein Loitz bekommen.
Getreu dem Motto „Retten – Löschen – Bergen – Schützen“ haben wir den Bürgerinnen und Bürgern im Amt Döbern – Land und darüber hinaus den Beweis geliefert, dass sie sich im Schadensfall auf ihre gut aufgestellte und jederzeit einsatzbereite Freiwillige Feuerwehr verlassen können. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich im Namen aller Kameradinnen und Kameraden bei unserer Amtsdirektorin, den Mitarbeitern der Amtsverwaltung, dem Amtsausschuss sowie allen anderen Partnern für die gute
Zusammenarbeit bei der Erfüllung unserer Aufgaben. Ein großes Dankeschön abschließend von mir persönlich an alle Kameradinnen und Kameraden, an meine Stellvertreter und die Mitarbeiter des Sachgebietes Brand- und Katastrophenschutz für die angenehme Zusammenarbeit.
Für das verbleibende Jahr 2020 viel Gesundheit, wenig Einsätze und Kraft für die bevorstehenden Aufgaben.
Gut Wehr.
Lars Mudra
Amtswehrführer Feuerwehr Amt Döbern - Land
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