Löschflugzeuge statt Bagger
Artikel vom 08. April 2020
Mit Unverständnis reagieren der Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße e.V und Kreisbrandmeister Stefan Grothe auf den Vorschlag der AfD, den Flugplatz Welzow abzubaggern. Sie unterstützen die Stadt Welzow weiterhin bei den Bestrebungen, hier ein europäischen Feuerwehr-Ausbildungszentrum anzusiedeln.
„Wenn die EU die Notwendigkeit zur Schaffung eines europäisches Brand- und Katastrophenschutz-/Sicherheitszentrum sieht und in der Stadt Welzow mit Verkehrslandeplatz Welzow in Verbindung mit dem Sediltzer See mit einer Zulassung als Wasserlandeplatz über die Möglichkeiten zur Schaffung eines solchen Zentrums verfügt, sollte diese Möglichkeit genutzt werden.“ So Kreisbrandmeister Stefan Grothe.
Die Europäische Union möchte im Rahmen des millionenschweren „rescEU“-Programms unter anderem Löschflugzeuge nördlich der Alpen stationieren. Von dort aus sollen bei großen Katastrophenlagen Unterstützungseinsätze bei großen Waldbränden nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen, Tschechien oder Südschweden geflogen werden.
Der Kreisfeuerwehrverband begrüßt die Bestrebungen einer fraktionsübergreifenden Allianz, die einen Antrag ins Landesparlament einbringen will um die Landesregierung in Sachen „rescEU-Katastrophenschutzzentrum in Welzow“ zum Handeln zu bringen. Für KFV-Vorstandsvorsitzenden Robert Buder wäre die Ansiedlung ein wichtiges Zeichen im Strukturwandel: "Der Innovationsgedanke muss gelebt werden. Wir müssen alle an einen Strang für die Region ziehen damit sie auch in der Zukunft lebenswert für die folgenden Generationen ist.“
Statt das Europäische Zentrum - wie es die AfD vorschlägt - in der Nähe von Eisenhüttenstadt zu etablieren, wo sich die Landesschule und Technische Einrichtung für Brand-und Katastrophenschutz (LSTE) befindet, schlagen KFV und Kreisbrandmeister gemeinsam mit der Stadt Welzow genau den anderen Weg vor: Ein Aussenstelle der LSTE in Welzow. Es wäre nicht nur ein Leuchtturm-Projekt im Strukturwandel sondern bietet auch völlig neue Ausbildungsmöglichkeiten für die momentan völlig überlastete Einrichtung:
Übungsszenarien auf dem Sedlitzer See, ehemalige Kraftwerke und Tagebaue bieten deutschlandweit einmalige Ausbildungsmöglichkeiten für spezielle Aus- und Fortbildungen. Technische Lehrgänge, Fahrsicherheitstraining, und viel mehr - Fläche und Potential sind in Mengen vorhanden.
Ausserdem wäre eine Vernetzung mit der sächsischen Feuerwehrschule in Nardt möglich.
Statt wie momentan Interims-Räume im Behördenzentrum Wünsdorf anzumieten, wäre eine dauerhafte Aussenstelle in Welzow in mehrfacher Hinsicht der richtige Weg.
Der Vorschlag der AfD zeugt von fehlendem Feingefühl und mangelnder Sachkenntnis. Wir unterstützen die Stadt Welzow weiterhin nach Kräften bei ihren Bemühungen.
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