Pilotprojekt Wahlpflichtfach Feuerwehr erfolgreich
Artikel vom 23. Juni 2024
Das Pilotprojekt „Wahlpflichtfach Feuerwehr“, welches erstmalig im Landkreis Spree-Neiße an der Berufsorientierten Oberschule Spremberg (BOS Spremberg) in den Schuljahren 2022/2023 und 2023/2024 angeboten worden ist, wurde erfolgreich abgeschlossen.
In diesem Wahlpflichtfach haben 11 Jugendliche der BOS Spremberg erfolgreich in zwei Schuljahren (9 u. 10. Klasse) die Ausbildung zum Truppmann bzw. Truppfrau entsprechend der Feuerwehrdienstvorschrift 2 absolviert. Es wurden Inhalte zum Brandschutz, Brand- u. Löschlehre, Technische Hilfeleistung, Rettung, Verhalten bei Gefahren als auch in Erste Hilfe vermittelt. Somit haben die Schülerinnen und Schüler die Grundausbildung in einer Freiwilligen Feuerwehr bereits in der Schule absolviert, dieses wird ansonsten im rein ehrenamtlichen Bereich der Feuerwehren unter der Woche bzw. an den Wochenenden absolviert, fasst Kreisbrandmeister Stefan Grothe zusammen. Mario Szelag, sonst Lehrer für Sport und Physik, hat die Schüler in der Zeit begleitet: „Es galt, wöchentlich eine Doppelstunde zu absolvieren. Mal im Schulgebäude, mal auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Spremberg. Faszinierend auch für mich als Mensch.“.
Neben den gesetzten Themen wurden aber auch Projekttage organisiert, um einen tieferen Einblick in das Leben hauptberuflicher Kräfte zu erhalten. Als Ziele standen sowohl die Werkfeuerwehr LEAG als auch die BASF Werksfeuerwehr auf dem Programm. Sicherlich für alle ein Nährwert. Aber auch bei einer Feuerwehrausbildung heißt es die theoretische als auch praktische Prüfung erfolgreich zu absolvieren. Dies haben alle Teilnehmer geschafft, kann der stellvertretende Stadtwehrführer Christian Balzer berichten, welche gemeinsam mit dem Kreisbrandmeister Grothe sowie dem Kreisjugendfeuerwehrwart Kothe und dem Vorstandsvorsitzenden Buder die Prüfungen abgenommen hat. Er ist ebenfalls sozusagen Feuer und Flamme für das Projekt. „Auch aus Sachsen blickt man neidisch herüber, wie wir das durchgezogen haben. Im Land Brandenburg gehören wir damit zu den ersten Kommunen, wo die Belange der Feuerwehr in den Unterricht mit einbezogen werden. Das ist ein richtig wichtiger Schritt zur Nachwuchsgewinnung.“ schätzt er die Durchführung ein.
Am 19.06.2024 wurden den Schülerinnen und Schüler die Teilnahmebescheinigung zur Absolvierung der Grundausbildung übergeben. Zu dieser Urkunde gab es gleich einen Aufnahmeantrag zum Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr dazu, denn nicht alle Teilnehmer waren Mitglied einer Jugendfeuerwehr. Dies ist nicht Voraussetzung, so Kreisbrandmeister Grothe. Einige der neuen Truppfrauen und -männer überlegen, weiterzumachen oder sogar nach der Lehrzeit bei einer Berufs- oder Werkfeuerwehr anzufangen, berichtet Buder.
Grundlage für die Durchführung des Wahlpflichtfaches Feuerwehr an der BOS Spremberg ist die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße e.V. (KFV), der BOS Spremberg, der Stadt Spremberg sowie dem Landkreis Spree-Neiße. Demnach wurden in den 2 Unterrichtsstunden jeden Mittwoch Grundkenntnisse für das Handwerk eines jeden Feuerwehrmanns/frau vermittelt. Hierbei hat der KFV die Koordinierung und Einsatz der 23 ehrenamtlichen Kreisausbilder übernommen, welche zusätzlich neben dem Einsatzdient und der eigenen regelmäßigen Aus- und Fortbildung bereit waren ihr Wissen an die Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Der Vorstandsvorsitzender des KFV Robert Buder ist dankbar für die Unterstützung des Projektes, denn es stellt keine Selbstverständlichkeit dar, in der heutigen Gesellschaft zusätzliche Maßnahmen wahrzunehmen. Kritisch betrachtet er die fehlende Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Jugend u. Sport und des staatlichen Schulamtes bei dieser Unterrichtsgestaltung. „Wir sprechen seit Jahren von Lehrermangel, aber es gelingt nicht Feuerwehrkameraden einzustellen, welches das Wahlpflichtfach Feuerwehr flächendeckend im Land Brandenburg unterrichten.“ So Buder. Slogan wäre seitens des KFV bereit: „Quereinsteiger im Lehramt, welche die Sicherheit groß Schreiben!“
Dennoch können sowohl Robert Buder als auch Schuldirektor Roland Wolter stolz berichten, dass dieses Wahlpflichtfach Feuerwehr auch im Schuljahr 2024/2025 fortgeführt wird u. nunmehr 13 Schülerinnen/Schüler dieses wahrnehmen werden. Ebenso wird es im kommenden Schuljahr an der Europaschule Marie & Pierre Curie in Guben angeboten. Die Vorfreude bei allen Beteiligten sowohl der Schul- als auch Feuerwehrseite ist groß. Perspektivisch stehen aber auch die die GOST Kolkwitz sowie die Germanus Theiss Oberschule in Döbern für dieses Wahlpflichtfach offen gegenüber. Hier bedarf es dann aber einer hauptamtlichen Unterstützung, fordert Buder gegenüber dem Land. „Es ist doch mehr als zielführend in der Schule die Grundlagen des Brandschutzes, der Technischen Hilfeleistung, des Katastrophenschutzes und des Bevölkerungsschutzes den Schülerinnen und Schüler zu vermitteln. So dienen die Teilnehmer gleich als Multiplikatoren für den Familien- und Freundeskreis.“ sieht Kreisbrandmeister Grothe die Möglichkeiten zur Optimierung des Selbstschutzes bei Gefahrenlagen. Die Beteiligten freuen sich auf den weiteren Durchführungen des Wahlpflichtfaches.
FB Berichtswesen
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