Prämien für Feuerwehrleute können nur der Anfang sein
Artikel vom 23. August 2018
Der Kreisfeuerwehrverband begrüßt den Beschluss des Brandenburgischen Kabinetts, künftig Prämien für langjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr zu vergeben. Geld alleine wird aber nicht dafür sorgen, dass Brandenburgs Feuerwehren auch in Zukunft gut aufgestellt bleiben, gibt der KFV-Vorsitzende Robert Buder zu bedenken.
Die ehrenamtliche Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr soll in Brandenburg zukünftig mit Jubiläumsprämien besonders gewürdigt werden. Das hat das Kabinett beschlossen. Vorausgegangen waren dem Beschluss intensive Gespräche mit dem Landesfeuerwehrverband. Ein Ergebnis: Jedes Jahr sollen rund 5,5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt werden, um das Ehrenamt Feuerwehr attraktiver zu machen. Zusätzliche 4,5 Millionen will das Land ab 2019 für Prämien zur Verfügung stellen, die an langjährige aktive Ehrenamtler ausgezahlt werden sollen. "Sicherlich ist eine Geldprämie in Anlehnung der Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr eine gute und vorstellbare Variante. Dennoch Geld ist nur ein Ansatzpunkt von vielen, dass muss auch jedem bewusst sein", so Robert Buder. Der KFV-Vorsitzende freut sich, dass in den Gesprächen mit dem Ministerium eine wichtige Forderung aus dem Spree-Neiße-Kreis, sowohl der Kreisverwaltung des Landkreises, des Kreisbrandmeisters Kam. Stefan Grothe und des Kreisfeuerwehrverbandes, durchsetzen konnte: Die Weiterführung und Weiterentwicklung des Konzepts Stützpunktfeuerwehr. Dass die Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt finanziell besser ausgestattet wird und mehr AusbilderInnen bekommt, ist ebenfalls zu begrüßen, so Robert Buder. Er hat aber auch einen Vorschlag, wie die Einrichtung noch weiter entlastet werden könnte: "Bislang werden Qualifikationen, die freiwillige Feuerwehrleute erlangt haben, nicht anerkannt, wenn sie eine Berufsausbildung Feuerwehrmann anstreben. Bereits absolvierte Ausbildungen müssen ein zweites Mal durchgeführt werden. Das bindet unnötige Ressourcen der Landesfeuerwehrschule."
Skeptisch sieht Robert Buder die geplante Einführung eines Berufsbildes „Kommunalbediensteter mit Feuerwehraufgaben“. Das sind Personen, die in Kommunen angestellt sind und über besondere feuerwehrtechnische Qualifikationen verfügen, die sie irgendwo oberhalb des Ehrenamtes und unterhalb einer hauptamtlichen Einsatzkraft ansiedeln. „Es darf nicht Anschein eines Schnellschusses entstehen.“ gibt Kam. Buder zu bedenken und verweist auf die Anregung des Verbandes zur Anerkennung der Feuerwehrmitgliedschaft bei beruflichen Anstellungen, unter der Prämisse der gleichen fachlichen Eignung.
Die Anhebung der Altersgrenze und die verstärkten Aktivitäten, um Jugendliche für den Feuerwehrdienst zu begeistern begrüßt Robert Buder, es wäre eine gute Gelegenheit, eine Idee des KFV aufzugreifen: "Eine einheitliche Landeskampagne zur Mitgliedergewinnung sowohl für Kinder/Jugendliche als auch für Quereinsteiger. Kurze Sequenzen á 112 Sekunden, die die verschiedenen Bereiche der Feuerwehr darstellen: Kinder- u. Jugendfeuerwehr, Brandschutzerziehung, Feuerwehrsport und natürlich den Ausbildungs- und Einsatzdienst. Diese kurzen Sequenzen könnten in den Kinos als Trailer vor einen Film laufen."
Mit dem Kabinettsbeschluss ist ein wichtiger Anfang gemacht, der KFV SPN wird mit Interesse beobachten, wie die Mitglieder des Landtages diesen Beschluss diskutieren und hofft, dass am Ende eine Entscheidung fallen wird, die positive Signale für die Zukunft der freiwilligen Feuerwehr im Land setzt und, dass noch viele weitere Maßnahmen folgen werden.
Sascha Erler
Leiter Fachbereich Internet/Öffentlichkeitsarbeit
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