Vorsitzender bilanziert zur Amtshalbzeit
Artikel vom 15. Oktober 2018
Seit 2 Jahren leitet Robert Buder als Vorsitzender den Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neiße e.V. (KFV). In der Zeit hat sich einiges getan im Verband, einige Herausforderungen sind noch zu meistern, um den Verband zur nächsten Vorstandswahl zukunftsfähig aufzustellen. Eine Bilanz zur Halbzeit.
Der KFV hat sich in den 2 Jahren personell und strukturell verändert. Seit dem Juni 2017 ist Holger Bialek (FF Neuhausen/Spree OW Gablenz) ehrenamtlicher Leiter der Geschäftsstelle des KFV. Mit dieser Neubesetzung hat sich auch die Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstandes strukturell verändert, denn der Leiter der Geschäftsstelle ist nun vor allem für die Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln sowie für die Betreuung von Sponsoren/Partnern des KFV verantwortlich. Gerade im Hinblick auf die Sponsoren und Partnern der Feuerwehren hat der Verband neue Verbindungen geknüpft. So wurde der KFV in den Lokalen Aktionsgruppe Spree-Neiße-Land e.V. und den Euroregion Spree-Neiße-Bober e.V. aufgenommen.
Eine weitere wesentliche Veränderung gab es im Fachbereich Internet/Öffentlichkeitsarbeit. Es erfolgte eine fast komplette Neubesetzung des Fachbereiches. Mit Sascha Erler (FF Kolkwitz) konnte ein echter Fachmann für gewonnen werden, denn beruflich ist er für Hörfunk und Fernsehen beim Rundfunk Berlin-Brandenburg unterwegs. Gerade ihm und seinen Fachbereichsmitglieder sei es zu verdanken, dass die ehrenamtliche Feuerwehrtätigkeit in den Medien deutlich präsenter ist, so Robert Buder. Doch auch die Neugestaltung der Internetseiten des Kreisfeuerwehrverbandes und seiner Kreisjugendfeuerwehr tragen zur wahrnehmbaren Präsenz bei. Der KFV ist inzwischen auch Facebook und Twitter aktiv. „Wir twittern, liken, teilen und chatten. In dieser Hinsicht ist unser KFV voll im Trend. Und es zeigt: Ehrenamt macht Spaß und Ehrenamt verbindet. Auch im Internet“, so der Vorsitzende.
Der Kreisfeuerwehrverband hat sich aktiv und medienwirksam zu Geschehnissen auf Kreis- und Landesebene positioniert. Die Stellungnahmen hat dabei nicht nur der Vorstand alleine erarbeitet, sondern stets alle Kameradinnen und Kameraden einbezogen, so Buder. Zahlreiche Stellungnahmen zu den verschiedensten Themen im Brand- und Katastrophenschutz wurden verfasst und an das Ministerium des Innern und für Kommunales und dem Landesfeuerwehrverband Brandenburg e.V. gesendet. Auf Landkreisebene wurde der KFV frühzeitig in die Bestellung der „Kreisbrandmeisterei“ mit einbezogen. Auch die Abstimmung zur Prioritätenliste der Anträge für das Kommunale Infrastrukturprogramm (KIP) erfolgte in Rücksprache mit dem Verband. Als Beispielhaft bezeichnet Buder die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Spree-Neiße, der Kreisbrandmeisterei und dem Kreisfeuerwehrverband. Ziele werden gemeinsam besprochen, festgelegt und gemeinschaftlich nach außen vertreten. Als Dreigestirn sind wir stark, fasst Robert Buder zusammen und stellt fest: Die Arbeit des Kreisfeuerwehrverbandes in den vergangenen beiden Jahren war arbeitsintensiv, präsent, effektiv und erfolgreich.
Forderungen und Positionen
In einem aktuellen Thema ist sich der KFV mit Kreisbrandmeister Stefan Grothe einig: Die geplante Waldbrandmedaille 2018. Die sieht Buder kritisch, weil sie einen hohen bürokratischen Aufwand für die Kommunen bedeutet um herauszusuchen, welche KameradInnen für die Auszeichnung in Betracht kommen. Zum anderen seien die Kameradinnen und Kameraden ihrer Pflicht, dem Schutz von Sachgütern, nachgekommen.
Das Geld für die Herausgabe der Medaille solle lieber für die Feuerwehrinfrastruktur oder Feuerwehreinsatzmittel genutzt werden, fordert Buder: „Es muss eine wahrnehmbare zeitgemäße Wertschätzung und Anerkennung in der Öffentlichkeit für dieses Ehrenamt erfolgen, aber sicher nicht in Form einer Medaille oder neuer Ausgangsuniform noch Funktionsabzeichen“
Auch der Kabinettsbeschluss zum Maßnahmenpaket zum Brand- u. Katastrophenschutz im Land Brandenburg vom August 2018 wird seitens des Verbandes kritisch beäugt. „Denn eins muss jedem bewusst sein: Jubiläumsprämien als monetärer Anreiz sind eine Sache, aber Geld allein macht nicht glücklich und ist eben auch nicht alles.“ spricht Buder sicherlich seinen Kameradinnen und Kameraden aus dem Herzen. Es bedarf moderner Einsatzmittel entsprechend des örtlichen Bedarfs, vernünftiger Feuerwehrinfrastruktur, vor allem aber moderner und zeitgemäßer Ausbildung. E-Learning, Modulausbildung, Anerkennung Ausbildungen Freiwillige Feuerwehren für Berufsausbildung Feuerwehrmann/-frau sind hier die Schlagwörter. Es kann doch nicht sein, dass ein ehrenamtlicher Feuerwehrangehöriger fast vollständig alle Ausbildung neu machen muss, wenn er zur Berufsfeuerwehr geht.“ ärgert sich Buder. Das taktische Vorgehen und die Handhabung der Einsatztechnik ist bei der Berufsfeuerwehr und in der Freiwilligen Feuerwehr identisch.
Weiterer Themenschwerpunkt muss die flächendeckende Brandschutzerziehung sein, fordert Buder: „Gegenwärtig ist es so, dass der ehrenamtliche Kamerad seinen Urlaub, seine Abgeltung der Mehrstunden hierfür nutzt. Es muss eine Freistellung durch Lohnkostenrückerstattung zu Lasten des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport erfolgen bzw. Alternativvariante und sicherlich bessere Variante: es sollen Fachwarte für Brandschutzerziehung in den staatlichen Schulämtern eingestellt werden, welche diese Brandschutzerziehung flächendeckend durchführen. Positiver Nebeneffekt: wir agieren gegen Lehrermangel.“ Auch ein Wahlpflichtfach „Gefahrenabwehr“ in der 10. Klasse – in dem die Grundtätigkeiten des Brandschutzes, der Technische Hilfeleistung, Katastrophenschutz und der Ersten Hilfe sowie der Selbstschutz gelehrt werden – wäre ein interessanter Ansatz, mit dem man sich auseinandersetzen müsse, so Buder. Einen weiteren positiven Nebeneffekt sieht er in der Gewinnung neuer Mitglieder für die örtlichen Jugendfeuerwehren.
Auch eine einheitliche Landeskampagne zur Mitgliedergewinnung sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Quereinsteiger sei wichtig, um auch in Zukunft den Brand- und Katastrophenschutz in der gegenwärtigen Form zu gewährleisten. Hier verweist Buder auf die Kreisstadt Forst (Lausitz), welche in ihrer letzten Stellenausschreibung die Formulierung “Ein mögliches Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr wird begrüßt und unterstützt.” implementiert hat. Eine derartige Formulierung sollte Bestandteil in allen Stellenausschreibungen der Ämter, der amtsfreien Gemeinden, des Landkreises Spree-Neiße und Körperschaften des öffentlichen Rechts sein, fordert er.
Die Forderung des Verbandes bleibt: Es müssen bei gleicher fachlicher Eignung, die Kenntnisse in den Bereichen Brand- und Katastrophenschutz bzw. die Bereitschaft und Ausübung des gesellschaftlichen Engagements und zur Übernahme sozialer Verantwortung zukünftig in einem Personalauswahlverfahren berücksichtigt werden.
Dank
Ein Dank spricht der Vorsitzende den Kameradinnen und Kameraden aus, welche tagtäglich über ihr Alltagsgeschehen hinaus bereit sind zusätzliches für das Allgemeinwohl und für die Sicherheit in unseren örtlichen Strukturen zu leisten. Sie beweisen zu jeder Tages- und Nachtzeit im Jahr, dass die Familie, der Beruf und das Ehrenamt vereinbar sind. Sie geben der Bevölkerung das Gefühl der Sicherheit. Aber er bittet auch darum, fachlichen Rat und wenn notwendig auch die offene Kritik zu äußern. „Denn nur Prinzipien wie Offenheit, Ehrlichkeit und Sachlichkeit bringen uns gemeinsam vorwärts. Keiner ist fehlerfrei und das gilt in allen Lebenssäulen“
FB Internet/Öffentlichkeitsarbeit
Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße e.V.
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