Zweiter Schulstandort dringend benötigt
Artikel vom 14. Januar 2024
Das Land Brandenburg braucht dauerhaft einen zweiten Standort für die Landesfeuerwehrschule LSTE. Der KFV SPN unterstützt den Landesverband bei dieser Forderung, nach Berichten über ein Ende der Planung.
Hintergrund ist ein Bericht des rbb vom 10.01.2024. Während der Innenausschusssitzung informierte das Innenministerium darüber, dass der Bau des 2. Schulstandortes der „Landesschule und Technischen Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz“ (LSTE) in Wünsdorf aus finanziellen Gründen derzeit nicht weiterverfolgt werde.
Präsident Rolf Fünning dazu: „Während des Parlamentarischen Abends des Landesfeuerwehrverbandes am 18. Oktober 2023 habe ich explizit darauf hingewiesen, dass ein 2. Schulstandort für die LSTE dringend notwendig ist.“
Durch einen seit Jahren unbewältigten Ausbildungsstau und weitere zusätzliche Aufgaben, begründet durch die Auswirkungen des Klimawandels und der demographischen Entwicklung in den Brandenburger Feuerwehren, ist eine vollumfängliche Ausbildung der Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren längst nicht mehr möglich. Die LSTE in Eisenhüttenstadt und die Interimslösung in Wünsdorf verfügen nicht über die notwendigen Kapazitäten, um die bestehenden Bedarfe zu decken.
Innenminister Michael Stübgen versicherte darauf den Teilnehmern, dass alles dafür getan werde, um das Vorhaben so schnell wie möglich zu realisieren. Er betonte die Wichtigkeit des Standortes auch im Zusammenhang mit dem zu entwickelnden Waldbrandkompetenz-Zentrum und dem Landesamt für Brand- und Bevölkerungsschutz.
Das Thema ist nicht neu! Bereits im Koalitionsvertrag von 2019 wurde der Schulstandort in Wünsdorf fixiert.
Fünning: „Selbst wenn sofort mit der Realisierung des Projektes begonnen wird, gehen noch mindestens 3 bis 4 Jahre in’s Land, bevor der erste Lehrgangsteilnehmer seinen Fuß in die neuen Lehrräume setzen kann. Im Namen der Kameradinnen und Kameraden der Brandenburger Feuerwehren protestiere ich gegen diese Entscheidung des Innenministeriums und fordere den unverzüglichen Beginn des Projektes „2. Schulstandort Wünsdorf. Wir nehmen diese Entscheidung nicht einfach so hin. VERSPROCHEN!“
Aus dem Koalitionsvertrag zum Brand- und Katastrophenschutz: „Die Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz soll einen dauerhaften zweiten Standort Wünsdorf und die notwendigen Mittel erhalten, um den gestiegenen Bedarf an Aus- und Weiterbildung decken zu können. Zur Abdeckung des zusätzlichen Lehrgangsbedarfs sowie zur Verstärkung des Führungsdienstes bei Großschadenslagen werden 30 zusätzliche Personalstellen eingerichtet.“
Auch der Vorstandsvorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neisse e.V. Kamerad Robert Buder äußert sein Unverständnis für die angekündigten Sparmaßnahmen des Landes Brandenburg. "Das Land hat die Pflicht zur weiterführenden Führungs- u Sonderausbildung. Hierbei ist der Ausbildungsbedarf flächendeckend vorhanden. Der zweite Schulstandort ist zwingend notwendig." Er appelliert an die Mitglieder des Landtages, sich für das Ehrenamt Feuerwehr einzusetzen sowie die benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Nichtfortführung des Schulbaues wirft das Land im Bereich Ausbildung in der Gefahrenabwehr weiter um Jahre zurück. „Wer an investiven Maßnahmen in der Gefahrenabwehr spart, spart an der Sicherheit seiner Bevölkerung“ so Buder weiter.
Wie wichtig eine gut ausgebildete Feuerwehr ist, habe sich gerade in der Pandemie und der Umsetzung der ASP-Schutzmaßnahmen gezeigt.
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