Besondere Auszeichnung für mutiges Verhalten bei einem schweren Verkehrsunfall als Ersthelfer
Artikel vom 01. März 2023
Marcel Krautz ist Angehöriger der Werkfeuerwehr Lausitz Energie Bergbau AG und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Forst (Lausitz). Hierbei zeigte Marcel außerhalb seines beruflichen und ehrenamtlichen Alltags als Ersthelfer bei einem schweren Verkehrsunfall besonders mutiges als auch umsichtiges Verhalten.
Am 19.05.2022, gegen 13:05 Uhr ereignete sich auf der L474 im Kreuzungsbereich zur Kraftwerkszufahrt ein schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen. Bei diesen Verkehrsunfall waren insgesamt drei Fahrzeuge, davon ein LKW, involviert. Marcel als auch ein weiterer Ersthelfer, trafen zufällig und unmittelbar nach dem Unfall an der Unfallstelle ein. Dabei verließen beide ihre Kraftfahrzeuge und liefen auf die verunfallten Fahrzeuge zu. Marcel sichtete die Fahrzeuge und zählte die verletzten sowie beteiligten Personen. Dabei setzte er den Notruf 112 ab (Stichwort in der integrierten Regionalleitstelle Lausitz H: VU-LKW/BUS). Es handelte sich um vier verletzte Personen, wovon schnell durch Marcel eingeschätzt werden konnte, dass zwei Personen eigenständig ihre Fahrzeuge verlassen konnten. Äußerliche Verletzungen waren nicht sichtbar aber sie standen scheinbar unter Schock. Auf die Unterstützung und Hilfe einer weiteren Person konnte sich Marcel hierbei jederzeit verlassen und fand hierbei einen weiteren engagierten Ersthelfer. Allerdings waren zwei weitere Personen in Folge des Zusammenstoßes der beteiligten Kraftfahrzeuge mit hohen Geschwindigkeiten in ihrem Fahrzeug eingeschlossen bzw. eingeklemmt. Beide versuchten gemeinsam die zwei Insassen aus dem brennenden Fahrzeug zu retten. Jedoch ließ sich die Tür der Fahrerseite auf Grund der starken Verformung ohne schweres Rettungsgerät nicht öffnen. Auf der Beifahrerseite konnten sie noch eine Frau erkennen. Die zunehmende Flammenbildung und Rauchentwicklung erschwerten weiterhin die Personenrettung und bedrohten auch den Eigenschutz der beiden Ersthelfer. Herbeigetragene Handfeuerlöscher von den privaten Kraftfahrzeugen wurden zum Einsatz gebracht, um somit die Flammen zu bekämpfen und von der Insassin abzuhalten. Da das Fahrzeug direkt an der Leitplanke stand, konnte die Beifahrertür nicht geöffnet werden somit entschieden sie sich die Scheibe mit einem Handfeuerlöscher einzuschlagen. In Folge dessen gelang es mit sehr viel Kraftaufwendung die Frau aus dem Fahrzeug durch das eingeschlagene Fenster zu ziehen. Somit konnte die Beifahrerin aus der akuten, lebensbedrohenden Lage gerettet werden. Die Kleidung der Frau begann ebenfalls zu brennen und konnte durch die beiden erstickt werden. Im Anschluss leiteten sie die Erstversorgung und betreut der Person ein.
Zu diesem Zeitpunkt waren keinen weiteren besonderen Sicherungs- und Hilfsmittel, welche u.a. von den Feuerwehren oder Hilfsorganisationen genutzt werden am Einsatzort vorhanden. Die alarmierten Einsatzkräfte erreichten erst im Nachgang den Einsatzort.
Nur durch das mutige und entschlossene Handeln der Ersthelfer, konnte unter Einsatz der eigenen Gesundheit und des eigenen Lebens die Beifahrerin gerettet werden.
Die eintreffenden Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Peitz sowie der Werkfeuerwehr LEAG wurden durch Marcel in die Lage eingewiesen und übernahmen die qualifizierte Einsatzabarbeitung. Das Handeln der beiden Ersthelfer half wesentlich in der Bearbeitung des Schadensereignisses.
Marcel Krautz zeigte mit seinem Handeln zweifelsfrei ein besonders mutiges Verhalten von Ersthelfern auch unter Inkaufnahme der eigenen Gesundheit. Diese Rettungstat symbolisiert ein hervorragendes Engagement und steht als Sinnbild für die Zivilcourage unserer Gesellschaft.
Schreibe einen Kommentar
Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichneten Felder aus.