Zentrale Auszeichnungsfeier
Artikel vom 15. Oktober 2023
So viele Kameradinnen und Kameraden wie noch nie wurden bei der zentralen Auszeichnungsfeier des Landkreises Spree-Neiße am 14.10.2023 geehrt.
Es gab im Vorfeld zwischenzeitlich schon Bedenken, ob der Platz im Gasthaus Sacro überhaupt ausreichen würde, aber es musste niemand draußen bleiben. Denn es ist schon seit 30 Jahren eine schöne Tradition, dass einmal im Jahr alle Kameradinnen aus dem Kreis, die 40, 50, 60, 70 Jahre oder auch noch länger ihr Ehrenamt in der freiwilligen Feuerwehr ausüben, in einem würdigen Rahmen zusammenkommen, um für ihre treuen Dienste geehrt zu werden. Aufgrund der Corona-Pause war es in diesem Jahr allerdings nicht die 30. sondern die 28. zentrale Auszeichnungsfeier.
Ein Treffen, das auch die Gelegenheit gab, gemeinsam zurückzublicken. Denn alle, die im Saal sitzen, haben die Geschichte der Feuerwehr mitgeschrieben, so Carsten Billing, Dezernent für Wirtschaft, Finanzen, Ordnung, Sicherheit und Verkehr beim Landkreis: "Sie haben im Verlauf Ihres Ehrenamtes so manche Umgestaltung miterlebt, dabei positive wie negative Erfahrungen kennengelernt und mussten sicher auch die eine oder andere unverständliche Entscheidung umsetzen. Gleich wie jeder Einzelne von Ihnen damit umgegangen ist, Sie haben an Ihrem Ehrenamt festgehalten und waren da und dort wo Sie gebraucht wurden." Auch der Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Frank Kliem kam bei so vielen Jahrzehnten Erfahrung im Saal ins Grübeln: "Der Feuerwehrdienst ist nicht mehr zu vergleichen mit dem vor 60 oder auch 30 Jahren, die Einsätze und auch die Ausbildungen sind komplexer geworden. Da fragt man sich: Wie haben wir das eigentlich früher so ganz analog gemacht? Und vor welchen Herausforderungen werden unsere Nachfolger stehen?"
Die stehen jedenfalls schon bereit: In Spree-Neiße wächst - entgegen dem Landestrend - die Zahl der Aktiven und der Jugendfeuerwehrleute. Elf von ihnen wurden als "Helfende von morgen" ausgezeichnet. Neben einem Spree-Neiße-Mammut gab es ein T-Shirt und als Besonderheit eine Fahrt zu einem Heimspiel der Eisbären Ende November. Dank einer neuen Kooperationsvereinbarung des Sportvereins mit dem Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße. KFV Vorstandsvorsitzender Robert Buder hofft natürlich, dass die "Helfer von morgen" tatsächlich auch ihren Weg in die aktive Feuerwehr finden: "Behaltet den Ehrgeiz und nutzt die Chancen, die Euch geboten werden! Die Zeiten in den gesagt wurde: 'Reisende soll man nicht aufhalten.' sind vorbei. Jeder Arbeitgeber muss heute um Fachkräfte kämpfen. Haltet also der Region Lausitz und vor allem der Feuerwehr im Landkreis die Treue!"
Bei der diesjährigen Auszeichnungsfeier wurde aber auch weit über die Landkreisgrenze geblickt. Kameraden des Brandenburger Hilfekontingents hatten 2021 den Menschen im Ahrtal neue Hoffnung und Lebensmut gegeben. Hierbei sind auch neue Freundschaften entstanden, die bis heute anhalten. In diesem Jahr war eine Delegation aus Spree-Neiße erneut im Ahrtal – im Gepäck ein ganz besonderes Geschenk: Ein Feuerwehremblem für die Feuerwehr Rech. Und für eben jene Kameraden gab es im Gegenzug die Fluthilfe-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz.
Die Betriebsfeuerwehr der GBM Glasmanufaktur in Tschernitz hatte sich an der Feuerwehr-Hilfsbrücke-Ukraine beteiligt, Hilfstransporte mit Feuerwehrtechnik, die seit 2022 vom Landesfeuerwehrverband organisiert werden. Der Leiter der Betriebsfeuerwehr, Karsten Zeisig, wurde mit der Medaille „Ukrainehilfe“ des LFV ausgezeichnet.
Das Förderschild "Partner der Feuerwehr" konnte Manuela Struck von der Gaststätte "Wolfshainer Hof" in Wolfshain von LFV Vizepräsident Frank Kliem entgegennehmen. Frau Struck unterstützt die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Döbern-Land seit Jahren in besonderem Maße. So erfolgt u.a. die Versorgung im Zuge des Einsatzgeschehens bei länger andauernden Einsätzen oder Einsatznachbesrechungen. Darüberhinaus wird die Gaststätte den örtlichen Feuerwehreinheiten für theoretische Ausbildungen und Dienstversammlungen zur Verfügung gesellt, gerade auch im Zuge der erforderlichen Sanierung des Gerätehauses Wolfshain.
Das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber erhielten Wolfgang Belka (OW Spremberg Stadtkern), Gerd Kaufmann (OW Groß Schacksdorf) und Karlheinz Krause (OW Krieschow). Wolfgang Belka ist seit 1974 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Seit über zwei Jahrzehnten ist Kamerad Belka als technischer Berater aktiv und seit 1985 in der Wehrführung als Technikverantwortlicher. Zudem fungiert er als Kreisausbilder in der Fachrichtung Maschinist für Löschfahrzeuge. Seit Januar 2012 bekleidet Gerd Kaufmann die Funktion des Ortswehrführers. Seine langjährige berufliche Tätigkeit als Gruppenführer der Bundeswehrfeuerwehr im 24h-Wechseldienst verhalf Gerd Kaufmann zu besonderem Fachwissen, welches er stets an die Freiwillige Feuerwehr weitergibt. Kamerad Kaufmann setzt sich mit viel Fleiß, Engagement und Zielstrebigkeit für die Erfüllung die ihm übertragenen Aufgaben ein. Dank ihm ist die Freiwillige Feuerwehr Groß Schacksdorf weiterhin eine starke Ortswehr mit personellem Zuwachs. Karlheinz Krause ist seit 1975 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und seit 2018 Ortswehrführer in Krieschow. Unter seiner Führung ist hier wieder eine sehr aktive Jugendfeuerwehr gegründet worden. Bereits in der Nachwendezeit hat er als Kreisjugendwart die Neuausrichtung der Jugendarbeit im Kreis mitgestaltet.
Jörg Fischer (OW Groß Gastrose) wurde mit dem Brandenburger Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg e.V. in der Stufe Gold ausgezeichnet. Seit 1996 übt er die Funktion des Ortswehrführers aus und ist darüber hinaus seit 2000 der stellvertretende Gemeindebrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Schenkendöbern. Außerdem ist Jörg Fischer seit dem 2014 der Stellvertreter des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverandes Spree-Neiße e.V.
Philipp Roge (OW Groß Oßnig) konnte unter Beweis stellen, dass er auch unter schwersten Bedingungen in der Lage ist, einen Menschen aus einem verunfallten Wagen zu befreien und erhielt die Leistungsspange „Technische Hilfeleistung“ in der Sonderstufe Gold.
Das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße e.V. ging gleich doppelt in die Großgemeinde Kolkwitz: Michael Flieger (OW Milkersdorf) ist seit 2017 stellvertretender Ortswehrführer. In dieser Funktion sorgt er für steigende Mitgliederzahlen und einen hohen Ausbildungsstand. Daniel Kersten (OW Eichow) übt seit 2018 die Funktion als stellvertretender Ortswehrführer aus. In den letzten Jahren hat er sich bis zum Zugführer qualifiziert und gibt sein Wissen in Aus- und Fortbildungen weiter, u.a. als Ausbilder in der Truppmannausbildung. Er erhielt für sein Engagement das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße e.V. in der Sonderstufe
Wir gratulieren allen Ausgezeichneten und bedanken uns für ihr jahrzehntelanges Engagement für die freiwillige Feuerwehr und hoffen natürlich, dass sie noch viele Jahre gesund und der Feuerwehr treu bleiben!
Sascha Erler
Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit
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